Transkript der Folge 04
Raoul: Hallo zusammen, schön, dass ihr wieder dabei seid, bei einer weiteren Ausgabe von dem Podcast der Jugend des Deutschen Alpenvereins „Im Jugendraum“. Wir sind Raoul und Ella, die beiden Moderatoren des Podcasts und wir sprechen hier über die unterschiedlichen Bereiche, eigentlich was junge Bergsportler*innen so umtreibt, also Klimaschutz, Naturschutz, was Gemeinschaft für uns ist, manchmal auch über die kleinen Themen in der Jugendarbeit oder die großen Themen in den Alpen, wie zum Beispiel in der letzten Folge mit unserem DAV Präsidenten. Dieses Mal geht es eigentlich um was sehr essenzielles für uns, ich würde sagen, heute geht es um Abenteuer, um so richtiges Abenteuer von jungen Menschen. Wir reden heute mit dem mit 2 Vertreter*innen des Expertkaders der Frauen und Ella, wann hattest du eigentlich selber so dein Expeditionsmoment in der JDAV oder auch beim Bergsteigen selber, bevor wir dann später auf die große Expedition nach Grönland schauen mit den beiden?
Ella: Hallo auch von mir. Puh, schwere Frage. Kommt natürlich auch immer drauf an, was eine Expedition für einen ist. Ich glaub meine ersten kleinen Expeditionen waren halt als Jugendgruppenmitglied oder dann auch als Jugendleiterin in die Alpen, wenn wir da irgendwie gemeinsam waren, was auch ja, wo man sich natürlich so peu a peu entwickelt, dann macht man irgendwie Dinge, geht jedes Mal so n bisschen weiter aus der Komfortzone raus oder macht vielleicht zu den nächsten Schritt. Ich würd sagen das war so ne Entwicklung bei mir. Also ich mein letztes Jahr war ich ja auf dem alpine Camp für Mädels, das war für mich schon irgendwie ein recht großer Schritt, er hat auch enormen Spaß gemacht und es war so noch mal aufregender für mich. Ich würde sagen das war jetzt so das letzte Große was so in die Richtung passiert ist. Ja hat auf jeden Fall jedes Mal sehr Spaß gemacht und ich glaube das kann man auch so dieses Expeditions oder Abenteuer Feeling kann man auf ganz vielen verschiedenen Niveaus haben.
Raoul: Und ich glaube, das ist also ich kann auch für mich selber sprechen, ich war noch nie auf so einer richtig großen Expedition. Ich glaube, das Weiteste, was ich hatte, war vielleicht auch mal in Grönland, aber nicht in so einer Dimension, über die wir heute sprechen, und ich persönlich hoffe, dass wir heute so ein bisschen selber uns zu fühlen wie in so einem Lagerfeuer, wo wir Geschichten erzählt bekommen von den großen Abenteuern, von den Dingen, die wir quasi alle gerne mal machen würden, aber nicht die Zeit, vielleicht auch die Fähigkeiten und das können haben. Und deshalb würde ich sagen, starten wir jetzt gleich in die neue Folge rein.
Ella: Ja, ich freue mich total auf das Gespräch. Ich hoffe auch, dass wir irgendwie so die großen und kleinen Anekdoten aus der letzten, dem letzten Abenteuer des Expeditionskaders vom DAV mitbekommen. Ja, und ich würde sagen, dann können wir eigentlich auch schon unsere Gästeinnen begrüßen.
Ella: Dann können wir jetzt dieses Mal bei uns im Jugendraum Rosa Windelwand und Amelie Kühne begrüßen. Das sind 2 Teilnehmerinnen vom letzten Expeditionskader vom DAV, der 2020 bis 2023 lief, wenn ich da richtig informiert bin, sie nicken beide sehr gut. Und ich würde euch einfach zu Beginn mal bitten, euch unseren Zuhörer*innen vorzustellen. Wer seid ihr, wo kommt ihr her? Und als dritte Frage noch, wenn ihr ein Bergtier wärt, welches wär ihr?
Rosa: Ja ja hi, ich fang mal an. Danke für die Einladung in den Podcast.
Ella: Gerne.
Rosa: Ich bin die Rosa. Ich sitze gerade in Dresden in meinem WG Zimmer und bin in der Sächsischen Schweiz aufgewachsen, in einer Kletterfamilie, das heißt, ich klettere schon ewig. Genau. Gar nicht, wie weit ich jetzt ausholen soll, aber was mach ich noch? Nebenbei bin ich Trainerin, leite eine Jugendgruppe, den Felskader Sachsen mit aufgebaut und trainiere den. Und bin wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni und forsche da in der Holzbiotechnologie.
Ella: OK, das heißt, du machst noch was anderes außer Kletter und Bergsteigen?
Rosa: Manchmal ja. Aber klettern hat den Vorzug. (LACHT)
Amelie: OK, und ich bin die Amelie. Ich bin in in der Nähe von Stuttgart aufgewachsen, ich bin auch durch meine Eltern zum Klettern und zum Bergsteigen gekommen und habe das dann mit meinen Geschwistern ganz viel gemacht, bis ich dann irgendwann erstmal ins Wettkampf Klättern eingestiegen bin und da dann wieder mit dem Expertkaders eigentlich ausgestiegen bin. Und gerade wo ich in Innsbruck und bin hier eigentlich auch am Studieren, Sport und Französisch auf Lehramt.
Ella: Cool. Und jetzt dürft ihr glaube ich beide noch euer Bergtier sagen. Fast vergessen.
Rosa: (…) zum Teil in der in der Wildnis und haben Spaß und sind einfach. Kommen als unkomplizierte Tiere rüber.
Amelie: Was hast du für ein Tier gesagt? Ich glaube, ich wäre lieber eine Gams.
Ella: Ja, die Klassiker sind einfach auch cool.
Raoul: Also bin ja ehrlich gesagt etwas ganz neidisch auf dich, Rosa. Ich war vor letzter Zeit sehr viel im Urlaub in der Sächsischen Schweiz klettern und ich glaube die Überleitung zu schaffen zu unserem heutigen Thema. Also ich komme selber aus der Pfalz und habe da das Klettern gelernt und da ist natürlich klettern, Schweiß noch was ganz anderes für viele, die denken sich, ah Fragezeichen, was ist das und ich glaube so ähnlich geht es auch vielen, wenn sie hören Expeditionskader. Weil … also ich glaube Leistungsklettern verbindet man irgendwie mit Wettkampfklettern viele noch zumindest so wie ich jetzt in der Jugendgruppe frage, was ist denn eigentlich das Expert Kader? Vielleicht kannst du das mal gerade so umreißen, was ihr da eigentlich macht, ja.
Rosa: Klar, das ist ein Programm vom DAV zur Förderung von jungen Alpinisten und Alpinistinnen. Und es ist immer quasi ein Team aus 6 Leuten. Gibt ein Frauenteam und ein Männerteam jeweils 6 und dieses Team ist dann 3 Jahre gemeinsam unterwegs. Und bekommt eine Ausbildung in den verschiedensten alpinen Disziplinen. Genau. Und das Ziel ist am Ende im dritten Jahr auf eine Expedition zu gehen, die man selber organisiert und plant und die Mädels werden ja, das werden immer innerhalb von dem Sichtungscamp wird das Team zusammengestellt. Da waren wir eine Woche zusammen unterwegs und haben da ganz viele tolle Touren zusammen gemacht und daraus entstand dann das Team.
Ella: Wie viele waren bei diesem Sichtungscamp dabei?
Rosa: 15, oder? Ja.
Ella: Klar, okay Mhm. Und wie seid ihr speziell jetzt dazu gekommen, euch da drauf zu bewerben? Also da gibt es eine Ausschreibung, gehe ich mal davon aus und wie seid ihr dazu gekommen beziehungsweise was muss man vielleicht auch können im Vorfeld schon um da angenommen zu werden?
Rosa: Also bei mir war es ganz lustig, wie ich dazu gekommen bin. Ich war bei der Sichtung, vor mir war ich zufällig mit einem Freund in der Harmonie unterwegs und habe dann da die Sichtung eigentlich von den Mädels schon mitbekommen beziehungsweise wusste, dass es dort stattfindet oder er hat es mir erklärt und da dachte ich so boah cool, ich will da auch irgendwie irgendwann mal, wenn es sich ergibt wenigstens mal auf dem Sichtungscamp dabei. Sein und dann 3 Jahre später war der natürlich war wieder die Bewerbung und da war ich wieder mit ihm ihm Urlaub und da hat er mich wieder drauf angesprochen. Hey, da ist die Bewerbung und ja, ich saß da gerade auf der Terrasse und dann habe ich mir das überlegt und dachte mir so hey coole Idee und habe mich dann so dazu beworben eigentlich oder bin da so draufgekommen.
Ella: Mhm und eben, was muss man im Vorfeld schon können, um da angenommen zu werden. Kannst du das noch bisschen erklären?
Rosa: Also ich hatte persönlich eher weniger Erfahrung im Eis würde ich sagen. Also es heißt eigentlich, man muss nicht alles können, man muss einfach motiviert sein, Lust drauf haben, in den Bergen unterwegs zu sein, so ein Allrounder sein. Ja, ich glaube halt. So ein Grundniveau in den verschiedenen alpinen Disziplinen muss man natürlich haben. Aber ganz viel geht es um die Motivation, einfach viel in Bergen unterwegs zu sein und da Abenteuer zu erleben und so eine gewisse Lernbereitschaft ist Glaube voll wichtig, weil es eben ein Ausbildungsprogramm ist.
Ella: Ist ja auch das coole daran, dass man da irgendwie viel noch weiter mitnehmen kann, oder? Und lernen und ja, einer von erfahrenen Bergsteiger*innen irgendwie da was mitnehmen darf.
Rosa: Ja, Mega und Teamfähigkeit ist noch ein wichtiger Punkt. Hier heißt es schon irgendwie ja eine besondere Situation in so einem festen Team 3 Jahre unterwegs zu sein und irgendwie intensiv.
Ella: Ah ja.
Rosa: Wenn man da keine Lust drauf hat, dann sollte man sich's überlegen. Vor allem dann auf der Expedition ist man ja 4 Wochen auf engstem Raum eigentlich gemeinsam unterwegs und das muss einfach klappen. Ja man muss das Team als eins zählen.
Ella: Ja, gerade das. Also ihr wurdet dann ausgewählt. Seid ihr schon mal 2 von 6? Wer sind denn die anderen 4, die dann mitgekommen sind auf den auf die 3 Jahre?
Rosa: Lolo, Janina, Caro und Lea. In Kurzform. Und noch was hinzuzufügen, wir sind alle ziemlich weit verbreitet gewesen während der Kaderzeit an Wohnorten. Also die Lea war damals noch in Norwegen, gerade am Studieren gegenüber in der Schweiz am Arbeiten.
Ella: Ah, wow.
Amelie: Rosa in Dresden ich Stuttgart dagegen die Caro in Kempten. Also wir waren ziemlich stark verteilt und die Janina in Nürnberg. Mhm, es war einfach mal ganz interessant, dann Termine zu finden für die Lehrgänge.
Ella: Ja, könnt ihr uns mal noch so zum Wir kommen gleich zur Expedition, aber so zum Einblick in diese Kaderzeit könnt ihr uns da noch mal kurz mitnehmen? Wie läuft denn das? Also ihr habt jetzt schon irgendwie öfter gesagt Lehrgänge, aber wie sieht sowas aus, wie oft ist das, was habt ihr im Vorfeld irgendwie schon gemacht um euch dann auf das große Abenteuer vorzubereiten? Rosa kannst du uns mal mitnehmen.
Rosa: Genau. Also es waren regelmäßige Trainingslehrgänge, zu denen wir uns getroffen haben. So alle paar Wochen, manchmal größerer Abstand, manchmal wirklich nach 4 Wochen gleich der nächste Lehrgang und dann haben wir uns meistens eine Woche getroffen. Und haben immer eine alpine Disziplin als Thema gehabt. Teilweise waren da noch irgendwie Gäste dabei, Experten, die uns was beigebracht haben. Manchmal waren wir einfach mit der Dörte unterwegs, um selber klettern zu gehen und so Erfahrung zu sammeln.
Ella: Dörte ist eure Trainerin, oder?
Rosa: Dörte war unsere Trainerin genau stimmt, die haben wir vorhin vergessen zu erwähnen und dann dann waren wir halt wir waren Eisklettern zweimal ein mal Dolomiten, einmal in Konya, wir haben Bigwall Lehrgang in Val di Mello gemacht. Alpinen Klettern waren wir in Dolomiten. Bergretter haben wir gemacht, erste Hilfe, Skitouren (…) also voll das breite Spektrum.
Ella: Volles Allroundprogramm.
Rosa: Und als dann klar war, wo wir hinfahren auf Expedition, haben wir natürlich im letzten Jahr n bisschen vertieft sagen, was wir da brauchen. Also Granitklettern war das bei uns und Risklettern.
Raoul: Wie sieht es dann aus und wie sieht es dann aus, also quasi zuletzt dann auf der Expedition nach Grönland oder hat das dann, weiß ich nicht das DAV Präsidium ausgesucht, wo ihr eure Expedition hin machen sollt? Oder wie entscheidet sich das dann am Ende? Vielleicht kannst du es erzählen, Amelie.
Amelie: Wir haben eigentlich schon ziemlich früh damit angefangen, selber uns Ziele auszusuchen. Orte, wo wir gerne hingehen wollten, die uns interessiert haben und also die ganze Expedition, Abschlussexpedition, haben wir eigentlich selber entschieden, wo wir da hinwollen und ja, wir haben also den Ort ausgesucht. Das war ein ziemlich großes Thema. Es gab natürlich, weil viele verschiedene Meinungen, was man lieber will und man lieber in die Höhe will, mal lieber alpine mehr machen will oder eben mehr BigWall machen möchte und wir sind dann auf den Entschluss gekommen oder wir haben uns entschieden, am Schluss nach Grönland zu fahren. Zum BigWall klettern.
Raoul: Warum?
Amelie: Es war eigentlich. Voll cool zum Plan. Also wir haben irgendwann angefangen, Karten im Internet rauszusuchen und zu schauen. Welche Orte uns in Grönland gefallen und es hat sich einfach voll gut angehört, in Fjorde Reinzufahren mit einem Boot und da ausgesetzt zu werden und dann einfach vollkommen allein irgendwelche Erstbegehungen an den wilden Wänden zu machen, das hat sich einfach für uns alle voll gut angehört. Am Anfang haben wir uns irgendwie 6 Ziele weil wir zu sechst waren. 6 Ziele überlegt einfach, was uns eingefallen ist und dann hat jede eins recherchiert und dann sind wir irgendwie drauf gekommen, dass am Ende Pakistan oder Grönland so in der engeren Wahl waren und dann haben wir das beides halt gegeneinander abgewogen und es waren schon 2 komplett verschiedene Ziele, also Pakistan wären halt voll hohe Berge gewesen und man hätte das über eine Agentur machen müssen, also es wären Träger und Köche dabei gewesen und Köchinnen und Trägerinnen. Und in Grönland war es halt was ganz anderes, irgendwie diese Erfahrung voll allein. Auf sich gestellt zu sein, irgendwie mal 3 Wochen in der Wildnis, ja, das hat zumindest die Mehrzahl am Ende überzeugt.
Raoul: Also wenn ich jetzt an Grönland denke, denke ich an so einen Riesenblock weiß in der Mitte und dann so ein bisschen Land rechts und links oder im Westen und im Osten vielleicht …also wahrscheinlich war ihr jetzt nicht am Inlandeis klettern, sondern quasi da in den Fjorden. Aber wie wählt man dann aus (…) wirft man da so irgendwas auf so ne Wand und dann kommt es raus, also quasi wie kommt die Entscheidung und wie sieht die Wand aus? Ich glaub viele können sich das gar nicht vorstellen, weil sie noch nie in Grönland waren, also durch einer der es mal kurz verortet auch wo ihr da wart auf dieser großen weißen Karte.
Rosa: Also prinzipiell ist der Westen Grönlands deutlich mehr erschlossen, also da gibt es auch viel mehr Zivilisation und deswegen leichter erreichbar. Deswegen gab es da schon mehr Expeditionen und das hat uns natürlich gerade gereizt, sich den Osten mal anzugucken. Außerdem, das haben wir jetzt bei der letzten Frage ganz ausgelassen, das Thema der Anreise. Wir haben uns auch für Grönland entschieden, weil es dieses kleine Hoffnung gab, dass man da vielleicht nachhaltige anreisen kann, als nach Pakistan und…
Amelie: … genau, wir haben uns irgendwie das große Ziel gesetzt, dass wir vielleicht segeln könnten, und dann war der Osten Grönlands irgendwie ja naheliegend. Dann kann man von Island rüber segeln und es ist nicht nicht allzu weit. Und ja (…)
Ella: Hat aber letztendlich dann nicht geklappt.
Rosa: Ne hat leider nicht geklappt. Deswegen haben wir uns schon auch für Ostgrönland entschieden. Und weil es einfach viel Feldpotenzial gibt und noch nicht viel erschlossen ist.
Ella: Mhm, wie läuft denn das jetzt so? Also ich find's schon irgendwie in den Alpen manchmal irgendwie schwierig, ein so gutes Material zu bekommen wie dann irgendwie die Verhältnisse gerade vor Ort aussehen und man ist irgendwie ewig auf der Suche nach Tourenberichten, die aktuell sind und so, das stelle ich mir jetzt in so einem Fjord in Grönland, wo allgemein wenige Menschen hinkommen noch sehr, sehr viel schwieriger vor. Wie läuft es dann so im Vorfeld, kriegt man da überhaupt irgendwie Material über die Verhältnisse oder über wie die Wand aussieht oder fährt man einfach hin und guckt sich es vor Ort an? Amelie kannst du uns da mal mitnehmen in eure Planung?
Amelie: Also es war natürlich ganz viel Vorausplanung schon immer, bevor wir in Grönland dann letztendlich waren notwendig, dass wir mal verstehen, was wir Expedition, da dort schon hingeführt haben, wie bei denen, die conditions waren, ob es da eisig war oder eher gut zum Klettern und wie da auch die verschiedenen Wetterlagen waren die Jahre davor und wir hatten uns ja tatsächlich auch ein anderes Expeditionsziel ausgesucht, wie dort, wo wir dann letztendlich hingegangen sind, weil es noch so viel Eis auf dem Meer gab. Und dann sind wir gar nicht an unser eigentliches Expeditionsziel gekommen und dann in Grönland hatten wir so eine Anlaufstelle, das war der. Oje, Robert oder Robert Peroni? Genau, und der hat uns natürlich auch mit der Zielsuche dann noch mal geholfen. Wir mussten ja noch mal alles umschmeißen dort. Hat und er hat uns dann wiederum Tipps gegeben und an dem Ort, wo wir dann letztendlich hingekommen sind, den Foxtraw, da haben schon mehrere Expeditionen hingeführt. Und zum Beispiel, da gab es dann unten unter den Türmen, wo wir geklettert sind, gab es einen riesigen Block, und da stand eine Kiste mit allen Topos drin. Und dann konnten wir dorthin und uns die Topos anschauen, schauen, was schon gemacht wurde, was noch nicht gemacht wurde. So haben wir das Ganze eigentlich organisiert bekommen.
Ella: Aber das sieht man ja dann erst, wenn man vor Ort ist, oder? Also diese Topos hattet ihr im Vorfeld noch nicht.
Rosa: Ja, also man, man hat ein großes Fragezeichen in meinem Kopf, aber auch das, das ist ja das tolle an der Expedition eigentlich, man weiß gar nicht, was auf einen zukommt. Genau, wir haben es ja live erlebt. Man kann sich noch so gut vorbereiten, aber dann ist man vor Ort und sieht, OK, wir kommen gar nicht dahin, wo wir jetzt eigentlich hin wollten. Und haben quasi wieder angefangen, noch mal neue Berichte zu lesen und zu überlegen, wo kommen wir jetzt stattdessen hin?
Ella: Ach, die Umplanung habt ihr erst vor Ort dann gemacht?
Rosa: Genau, ja.
Ella: Ah, krass.
Rosa: Wir sind also hingereist und wir hatten so n paar neue Ziele im Kopf, aber wusste noch nicht was wo wir letztendlich wirklich hinfahren. Vorher mussten wir auch schon mal umplanen. Ein paar Wochen vorher, als dann klar war, dass wir nicht segeln, weil wir wären in ganz anderen 4 Orte gesegelt. Und weil wir dann am Ende geflogen sind, haben wir wieder alles umgeplant.
Ella: Und woran lag es denn, dass ihr am Ende nicht gesegelt seid? Also wenn das so lange geplant war, noch.
Rosa: Kritisches Thema (Lacht). Nee, es ist einfach richtig schwierig, mit so einer großen Gruppe ein Segelboot zu finden. Also wir waren halt zu 8 und hatten richtig viel Gepäck und da fliegen ganz viele Boote schon mal raus, weil die einfach zu klein sind. Und die Zeit war noch ein Problem, weil nicht alle von uns monatelang Zeit hatten. Man braucht halt relativ lange mit den Segeln und das ist auch einfach relativ unsicher mit den Bedingungen. Weil am Ende war es jetzt gut, dass wir nicht gesegelt sind, weil so viel Eis in diesem Jahr in den Fjorden war, dass man gar nicht reingekommen wäre.
Ella: OK.
Rosa: Genau da kamen so ein paar Sachen zusammen. Du aber, Amelie und ich. Sind sehr motiviert, es noch mal umzusetzen in diesen Segelplan, weil ich (-) Es geht auf jeden Fall. Wir haben jetzt voll coole Kontakte, also wir sind echt gut vernetzt in der Segelszene, die ist da gar nicht so groß. Die Leute, die in der Gegend segeln, und es gibt ja auch Expeditionen, die gezeigt haben, dass es gut funktioniert, dass man da wirklich einfach.
Ella: Ja, mit bisschen mehr Zeit. Dann ist es wahrscheinlich auch einfach ja besser umsetzbar. Ja, ja, jetzt haben wir recht viel über die Vorbereitung und so schon gesprochen, kommen wir mal zum Eingemachten. Wie war es, vor der Wand zu stehen, zu wissen? OK, die Linie hat noch nie irgendjemand beklettert. Wir versuchen jetzt, da irgendwie einen Weg durchzufinden was ist das für ein Gefühl, oder ja, mit was geht man da rein?
Rosa: Ja, wenn es dazu kam, würde ich sagen, war natürlich auch noch ganz viele, ganz viele andere Touren im Voraus mussten wir noch machen oder haben wir noch gemacht und da schon viel einstecken eigentlich wir sind, wir haben die Erstbegehung eigentlich erst in den letzten paar Tagen angefangen, weil das Wetter am Anfang noch gar nicht so gut war die Bedingungen waren gar nicht so gut, wie wir sie erwartet haben. Also der Fels ansich war ziemlich sandig, man kann schlecht absichern, weil die Risse irgendwie so schnell zugegangen sind. Und es war sehr, sehr plattig und da mussten wir uns eigentlich erstmal an alles gewöhnen. Und wir hatten dann auch viele Touren, wo wir abbrechen mussten und bevor wir dann die Erstbegehung eigentlich angefangen haben, haben wir, mussten wir eigentlich viel schon einstecken, würde ich sagen.
Ella: Ach, krass.
Rosa: Die ganze Anreiselogistik war Ja auch noch irgendwie dazwischen. Klang jetzt so wie wir waren in Grönland und dann geht es mit der Erstbegehung los, aber wir sind dann erst mal haben noch. Eingekauft und das ganze Essen hin und her gepackt. Sind dann mit dem Motorboot in den Fjord gefahren und mussten im Fjord unser ganzes Gepäck noch mal 10 Kilometer reintragen. Dann schlechtes Wetter abwarten, dann uns noch einklettern und an den Felsgebühren und dann ging es irgendwann mit der Erstbegehung los.
Ella: OK, also auch vor Ort noch mal irgendwie viel Eingewöhnungszeit, viel Vorbereitung. Ach, stimmt, Schießtraining oder so habt ihr auch noch gemacht. Haben wir mal drüber geredet oder wie wie lief das ab, weil wenn man so ganz alleine da in der Wildnis ist, dann muss man auch ein bisschen gewappnet sein, oder?
Rosa: Ja. Ja, also wir haben Schießtraining gemacht, aber das war eher ein Witz. Also wir hatten am Ende 6 Schuss für 8 Leute zum Schießen und es hat auch erst das dritte Gewehr funktioniert, die anderen waren kaputt. Es war nicht so vertrauenserweckend.
Ella: Ah, beruhigt.
Rosa: Wir waren am Ende. Froh, dass wir es nicht gebraucht haben. Ja, kein Eisbär gesehen.
Ella: Ja, irgendwie schade. Irgendwo auch ziemlich gut für euch.
Rosa: Ja, also bei der Abreise von weit weg vielleicht noch mal einen sehen, das wäre schön gewesen.
Ella: OK.
Rosa: Jetzt haben wir ganz viele Wale gesehen. Das war auch echt beeindruckend.
Ella: Cool. Ja okay. Das heißt aber eben viel Eingewöhnungszeit, viel auch irgendwie einfach warten, dass das Wetter besser wurde, oder? Ja, und dann seid ihr quasi an eurer großes Projekt, ihr ist so im hinteren Drittel bis Viertel rangegangen.
Rosa: Ja.
Ella: Und wie habt ihr euch da dann organisiert? Also wie, wie läuft sowas, wenn man eben so ne neue Linie über durch ne Wand finden möchte?
Rosa: Ja, da waren wieder ganz viele Organisationen im Voraus. Ein ganz großes Ding also wir mussten die Topus abchecken, wo wir überhaupt eine Chance haben, irgendwie noch mal eine neue Köder einzurichten. Wir haben viele mit dem Fernglas davor uns die Wand angeschaut, so hingegangen, haben da auch wieder geschaut und letztendlich sind wir dann irgendwann in die Wand eingestiegen. Also man fängt ja dann an irgendeiner Stelle an. Und wenn man so ein bisschen die Tour in der Wand gesichtet hat, sozusagen. Also man versucht schon von unten, die Tour zur visualisieren, aber ob das dann klappt, genau die Linie und aber ob das dann klappt, das muss man natürlich dann selber rausfinden und letztendlich sind wir dann hingegangen an die Wand und sind einfach mal eingestiegen. Am Anfang war es wirklich noch so, dass wir nicht wussten, ob das funktionieren wird, aber mit jeder Länge und mit jedem Schritt, eigentlich, mit dem wir dem Ziel eigentlich näher gekommen sind, wurden wir optimistischer, dass es auch klappen wird, wirklich. Es bleibt halt bis zuletzt diese Spannung, ob vielleicht noch eine Passage kommt, die nicht kletterbar ist, dass man einfach nicht, bis man oben ist nicht weiß, ob man oben ankommt, das macht halt das Erstbegehen aus. Das ist irgendwie so ein großes Abenteuer ist und auch einfach enden kann, plötzlich.
Ella: Und ihr habt euch dann eben so vor Ort ein bisschen aufgeteilt und dann seid ihr unterschiedlich mal die Routen vorgestiegen und wart quasi immer auch nicht alle in der Wand, wenn ich das richtig verstanden habe oder wie?
Rosa: Es da genau. Wir haben einen ziemlich coolen Teammodus gefunden, so dass immer ein Kletterteam in der Wand war. Das waren so meistens 3 Leute, manchmal 4 und die anderen waren im Basecamp und haben versucht, sich möglichst schnell zu erholen. Oder sind nochmal vor zum Fjord gelaufen, um noch Material oder Essen zu holen, weil wir da immer noch Zeug deponiert hatten, das heißt, es gab eigentlich immer was zu tun und das Team in der Wand war dann immer ein oder 2 Tage je nachdem er hat ne Potterleges dabei, sodass man auch in der Wand schlafen konnte und dann haben wir quasi alle Seitenlängen, die wir schon erschlossen hatten fixiert mit Fixseilen und dann konnte man einfach daran abseilen, unten im Basecamp kurz Lagebesprechung machen, Übergabe, wie weit sind wir gekommen und dann ist das nächste Team losmarschiert und einen Tag weiter geklettert. Und das war cool, weil wir dadurch alle zusammen an dem einen Projekt gearbeitet haben und wirklich alle 8, die dabei waren, waren beteiligt und haben da voll beigetragen.
Ella: Ja, ist noch mal so den Team Spirit, den ihr am Anfang meintet irgendwie wollen wir dort jetzt so spüren, dass es einfach ja laufen muss, gerade wenn man dann auch ein am Ende nicht mehr so viel Zeit hat, oder? Dann muss es halt einfach irgendwie gut funktionieren zusammen. Was nimmt man denn alles so für Material mit da rein? Also ich mein, ich kenn so die Materialschlacht aus dem bisschen alpinklettern, was ich bisher so gemacht hab, aber ich kann mir vorstellen, dass es noch einiges mehr ist für so ein Projekt.
Rosa: Wir hatten tatsächlich sauschwere Gurte und alles dabei. Wir hatten tatsächlich auch eine Bohrmaschine und Haken dabei. Wir hatten einen Schlagharcken dabei. Packer haben wir ganz viele benutzt, das sind diese schnabelähnlichen Metall-Teile die immer in so ganz dünne Schlitze kann man die Reinschlagen.
Ella: Ja, wollt ich gerade sagen, ich kenn die gar nicht.
Rosa: Quasi wie ein Schlaghaken, nur noch mal dünner und so weiches Metall, dass man es nur so zweimal draufhauen muss. Und dann hält es in so einem Mini hält es wieso eine Nase, die dann auf dem Felsvorsprung hält, in einem kleinen Riss hält.
Ella: Und da kann man sich dann dranhängen?
Rosa: Ja. Ja genau. Also zum Reinsetzen braucht es ja gar nicht so viel. Einstürzen ist dann was anderes. Sonst hatten wir Camps dabei. Ganz normale Klemmkeile also wirklich alles und zusätzlich dazu haben teilweise auch in der Wand geschlafen mit Portal Ledges, deshalb hatten wir Portal Letches dabei, wir hatten Schlafsäcke dabei, Essen, trinken, also es war echt eine sauschwere Arbeit, die wir da noch zusätzlich zum Klettern machen mussten. Deswegen war es gut, dass wir so viele waren. Also man konnte sich echt immer gut aufteilen und supporten, eine musste halt klettern, eine Sichern und die anderen konnten den Heuberg hochziehen oder Filmen oder Essen oder anfeuern.
Ella: In unserer 1. Folge vom Podcast ging es ja um Sturzangst und irgendwie kam das gerade so ein bisschen in den Sinn, als ihr da erzählt habt, okay stürzen da rein, dass da noch mal was anderes. Ist hat hattet ihr so Momente in der Wand, wo ihr euch dann doch auch gedacht habt, so warum zur Hölle tue ich mir das eigentlich gerade an, oder hey, ich find es gerade mega creepy hier oder seid ihr das inzwischen so gewohnt, dass es kein Problem mehr ist?
Rosa: Lara hat auf jeden Fall auch trotzdem noch einen großen Respekt vor dem Ganzen. Ich finde es immer ganz cool, ich also wenn ich so was bekomme, dann sag ich das den anderen oder schrei so runter. Oh ja jetzt jetzt wird es scary oder so, aber man macht halt immer weiter weil es so cool ist irgendwie und man so im flow ist. Dass es eigentlich, dass man es irgendwie wegstecken kann. Und wenn die anderen dann noch anfeuern, anfangen und einen das so voll unterstützen. Man weiß, die sind voll bei einem, dann kann man das voll oft überspielen einfach.
Amelie: Ja, ich genau. Ich glaub dieser Support ist halt echt richtig wertvoll und es ist aber auch das Gute, dass wir halt uns einfach abwechseln konnten, also genau sobald man irgendwie völlig entnervt war und einfach mental durch, konnte man halt runterkommen und dann war die nächste dran. Genau werden jetzt nicht den Anspruch, dass immer eine Person eine ganze Seillänge gleich machen muss, sondern halt so weit wie sie lustig waren und dann mal jemand anderes wieder dran.
Ella: Also auch da so Team (…)?
Rosa: Genau wegen diesem Stürzen noch mal. Beim Erstbegehen versucht man ja erst mal irgendwie hochzukommen und zu schauen, ob das vielleicht dreikletterbar möglich ist. Aber man hat noch nicht den Anspruch, direkt alles frei zu klettern. Das heißt, man belastet auch wirklich einfach die Zwischensicherungen, man legt irgendwie ein Cam oder schlägt ein Haken oder ein Packer und dann kann man sich da reinsetzen und erst mal schauen und wie es weitergeht und erst dann im Nachhinein war unser Anspruch das frei zu Klettern die ganze Route ja.
Ella: Ja, das heißt auch quasi, man hat zwischendurch immer die Sicherung bis zum letzten Haken bin ich eh Safe und dann kann ich gucken so ja o. K ja, nach wieviel Tagen wart ihr denn dann letztendlich oben? Also ihr habt es ja dann geschafft, das war Kletterbar und ja, also könnt ihr euch uns mal mitnehmen, wie lief das ab so? Die ersten stehen dann oben. Wie lange hat es gedauert, was war es für ein Gefühl?
Rosa: Also an Tag 5 waren wir oben.
Ella: Schon ja, ist ja schon ziemlich schnell dann.
Rosa: Wir hatten auch nur noch eine Woche Zeit. Also, und das war auf jeden Fall ein mega cooles Gefühl. Also an dem Tag waren wir gerade zu dritt in der Wand und die letzte Seillänge war leicht und dann war klar, boah, wir kommen jetzt hier am fünften Tag an am Nachmittag. Und haben sie wirklich irgendwie geschafft, diese Route fertig zu kriegen und auch noch wirklich alle gemacht haben. Das ist also ist ein mega schönes Gefühl. Richtig erleichternd, geil.
Amelie: Das Allerschönste war eigentlich, dass wir, wir waren oben und die anderen haben mit dem Fernglas gesehen, dass wir oben sind und haben unten getanzt und wir haben oben getanzt vor Freude. Das war einfach so dieses Team Erlebnis, die Freude, einfach da oben zu stehen und was Gemeinsames geschaffen zu haben.
Ella: Richtig geil. Und die anderen unten, die haben es ja dann aber am Ende auch noch gemacht, oder? Also es sind alle alles durchgeklettert.
Rosa: Also bei uns war es dann so, man wir hatten nur noch 2 Tage. Gutes Wetter vorhergesagt. Und unser Anspruch nach diesem Erstbegehung war eigentlich, hey, wir wollen die Route eigentlich auch noch frei begehen und Freibeginn heißt, wir wollen uns nicht in irgendwelche Haken reinsetzen, während wir die Linie klettern, wir wollen ohne zu fallen, die einzelnen Seilängen davon machen und uns war klar, also die Rosa, Caro und ich, wir sind abgeseilt und die anderen sind dabei schon hochgelaufen und wollten dann über die nächsten 2 Tage ein Team Free Ascend machen. Das heißt, sie sind eingestiegen und wir wollten das im Team jede einzelne Seillängen frei geklettert wird, das war dann das, was die anderen dann noch gemacht haben. Wir konnten dann natürlich nicht mit, weil die sind eigentlich eingestiegen, als wir runtergekommen sind. Und wir waren ja so platt, dass wir erst mal einen Ruhetag brauchten.
Ella: Aber das heißt eben, am Ende waren alle oben und das ganze Team hat es geschafft.
Rosa: Genau. Genau.
Ella: Sehr cool. Ja, wir sind schon eine Weile am reden, aber mich würde mal noch interessieren von der Zeit jetzt. Was war so euer persönliches Highlight?
Rosa: Tja, aber mir fallen jetzt gerade so viele coole Momente ein, aber auf jeden Fall war dieser Moment, den ich gerade beschrieben habe, wie wir da auf dem Gipfel ankamen und klar war, wir. Es geschafft, der war.
Ella: Also schönes Gipfelergebnis.
Rosa: Das Highlight der Highlight Moment würde ich sagen und der beste Tag insgesamt in Grönland war glaube ich der allerletzte Klettertag. Das war eben als die anderen die Erstbegehung freigeklettert sind und zu fünft in der Wand waren und es war klar, es gibt nur noch einen Tag schönes Wetter und irgendwie konnten Ami und ich nicht still sitzen und dachten, boah, wir müssen noch diesen Tag jetzt noch nutzen. Und es gab so ein Gipfel noch in dieser Felsformation, auf die wir immer geschaut haben. Der Mega imposante war und wo ich die ganze Zeit dachte, boah, da würde ich gerne hoch und dann haben wir irgendwie eigentlich nur ganz kurz darüber geredet und festgestellt, okay, wir haben beide übelst Bock, das einfach noch zu probieren, das hat richtig gut gevibted und ja, dann haben wir es einfach, sind wir es quasi angegangen in dem letzten schönen Wettertag. Und dieser ganze Tag lief einfach super. Wir hatten übelst viel Spaß und es ging echt gut voran und am Ende sind wir am Abend auf diesem Gipfel angekommen nach einer voll langen Kletteraktion. Wir haben kurz vorher die Nachricht von den anderen 5 bekommen, dass sie es geschafft haben, die Route frei zuklettern, was ja auch nicht klar war. Boah und diese Info noch dazu, dann haben wir da oben getanzt und es war einfach wirklich hätte gerade nicht besser sein können.
Amelie: Ich schließ mich, da der Rosa an. Das war einfach ein ganz, ganz, ganz besonderer Moment, vor allem, weil es halt so unwahrscheinlich war, dass das da noch am letzten Tag klappt. Wir sind ja am Vortag erst zurückgekommen, sind dann gleich am nächsten Morgen um 04:00 Uhr los und hatten eigentlich gar keine Infos über die Tour, denn wir haben gesagt, Hey, wir steigen ein und schauen, wie es läuft und dann lief es halt wirklich und wir haben uns nicht viel verklettert wir sind einfach nur den Rest hinterher und es war so cool, weil es so geflowt hat und so eine gute Stimmung war und dann waren wir oben und dann die Nachricht von den anderen, das war einfach unglaublich. Ich und das mit dieser Spannungskurve vorher, weil wir kamen ja auch dann hat es irgendwie geregnet. Dann haben wir versucht, uns einzuklettern und haben uns alle total gegruselt und sind mehrmals umgedreht und dann irgendwie in den letzten Tagen hat diese Erstbegehung geklappt, dann hat das Freiklettern geklappt und dann waren wir auch noch auf dem Gipfel, ja weil ich weiß, ich habe mal intensiver.
Ella: Wie habt ihr denn die Route am Ende genannt? Eure eigene.
Rosa: Los Ami sags!
Amelie: OK, wir haben Sie Discofox genannt, weil das Ganze ja, genau dieser Felsriege heißt Foxtraw. Deswegen lag Fox nah. Außerdem hat uns immer so ein kleiner, süßer Fuchs besucht, der ganz niedlich war, aber immer unser Essen klauen wollte.
Rosa: Also so ganz ganz süß fand ich nicht mehr, nachdem er immer die ganzen Nächte immer rumgefuttert hat. Sogar aus, sogar aus dem Vorfeld geklaut hat. Also ja, der war echt.
Ella: Oh, ganz schön frech.
Rosa: Das war gar nicht so lustig, wenn man nicht nachkaufen kann, sondern die Vorräte, die man hat. Genau.
Ella: Man hat nicht mehr. Er hat wahrscheinlich auch nicht mehr ja.
Rosa: Und wir haben lustigerweise erstaunlich viel getanzt in der Zeit. Das war irgendwie nicht so abgesprochen, aber es hat sich so ergeben, dass mehrere Seilschaften auf dem Gipfel einfach Musik angemacht haben und getanzt haben, und dann haben wir uns das irgendwann erzählt, wir haben da oben getanzt und die andere Gesellschaft meinte aber, wir auch, und dann hat alles voll das Ding von der Expedition und deswegen passte Discofox als Name ganz gut.
Ella: Mhm, da das heißt, man kann jetzt die Route googeln und findet dann auch Infos dazu.
Rosa: Weiß ich gar nicht, ob man da schon was findet. Aber prinzipiell … Normalerweise schon. Wir haben ein tolles Logo gemalt und das soll online irgendwo erscheinen.
Ella: Mhm, das heißt, theoretisch kann die Route jetzt auch nachgeklettert werden, so wie wir sie vorgestiegen seid.
Rosa: Ja, Yes, ja, unbedingt wir würden uns sehr freuen, wenn es jemand wieder tut und dann Feedback gibt.
Ella: Also an alle, die motiviert sind, da draußen wiederholen und mit Segelboot anreisen.
Rosa: Yes, das wäre die Traumvorstellung. Mich hat vorgestern jemand angeschrieben, die wollen auch in Foxtore dieses Jahr und er wollte Infos. Ich kann ja mal fragen wie sie anreisen und ich kann (…)
Ella: Ja, ja, ich bin gerade am überlegen, wie wir weitermachen, weil wir schon ein bisschen im Reden sind. Aber ich würde einfach sagen wir gegenüber zu unserem Abschluss, und zwar haben wir seit der letzten Folge ja die kleine Tradition, dass alle unsere Gäste sich in unser Gipfelbuch eintreten dürfen, deshalb auch an euch die Frage, habt ihr eine Idee, irgendwas, was ihr uns da lassen wollt?
Rosa: Ja, tatsächlich ist mir das jetzt im Gespräch wieder eingefallen. Es gibt irgendwie so das eine Ding, was Ami und mich verbunden hat an. Dieser letzten Übelskultur, da haben wir es irgendwie mehrmals gesagt und das war Take it easy und ich finde, das passt voll gut für das Gipfelbuch mit der Ergänzung, wenn es mal nicht so läuft, nehmt es gelassen, es kommt schon wieder Zeiten wo es besser läuft und wenn es gut läuft und euch gerade was motiviert, dann lebt es voll aus und begeistert andere damit.
Ella: Was ja perfekt passt auf Eure Expeditionszeit. Am Anfang lief es nicht so und am Ende kamen die guten Zeiten.
Rosa: Yes.
Ella: Vielen dank euch beiden, dass ihr dabei wart. Ich fand es mega spannend, von eurer Expedition zu hören und wenn euch da draußen das auch begeistert hat beziehungsweise ihre eigene Geschichten habt, dann schreibt uns die voll gerne auch an unsere Podcast Mail Podcast.JDAV@alpenverein.de ist die Adresse glaube ich doch eigentlich bin ich mir relativ sicher. Ja wir sind auch voll gespannt von euren Geschichten zu hören. Vielen Dank an euch beide nochmal und ich will sagen wir sehen uns in den Innsbrucker Alpen oder vielleicht auch mal in der Schweiz.
Rosa: Ja, sehr gern. Danke für die Einladung. Tschüss ciao, Tschüss.
Ella: So ja, das war unser Gespräch mit Rosa und Amelie und vielleicht habt ihr zwischendurch gemerkt, dass irgendwie eine Person keine Fragen mehr stellt und die andere Fragen stellt. Raoul ist zwischendurch ein Kaffee trinken gegangen, oder?
Raoul: Ey, das ist jetzt aber ne freche Unterstellung. Nee, also das Gespräch fand digital statt und der Ton war bei mir leider nicht mehr so gut, dass ich quasi im Gespräch gut folgen konnte und dann haben wir uns entschieden, dass Ella Gespräch zu Ende führt. Aber dann habe ich noch was Nachzuhören in der neuen Folge vom Podcast. Aber vielleicht als die Person, die alles mitbekommen hat. Das ist so das Gefühl, mit dem du jetzt aus der Folge rausgehst?
Ella: Also ich glaube, ich fühle mich vor allem sehr inspiriert. Also ich fand es total schön, wie die beiden da von ihren, ja von ihrem großen Abenteuer erzählt haben und es ist einfach, finde ich, immer was besonderes und ich finde, dieses Gefühl muss man nicht nur irgendwie weit weg in Grönland haben, sondern habe ich oft auch schon in den Alpen, also ich glaube, da kann ich schon auch irgendwie so ein bisschen nachvollziehen, wie es einem geht. Wenn man von sowas kommt, dass man einfach total ja inspiriert ist, glücklich irgendwie was besonderes so weit weg von Zivilisation zu sein und macht auf jeden Fall Bock auf mehr. Und ja, wenn ihr jetzt total angefixt seid von der Geschichte von Rosa und Amelie und dem ganzen Team des ExpertKaders, dann kann man vielleicht auch noch sagen, es gibt eine kleine ZDF Reportagen Serie, ich glaube es sind 4 Folgen insgesamt, bei denen die Frauen begleitet werden auf ihrem Weg nach Grönland und auch in Grönland lohnt sich auf jeden Fall auch sind sehr sehr schöne Bilder. Genau kann man sich auf jeden Fall auch sehr gut mal abends reinziehen. Ja, und ansonsten hören wir uns alle wieder nächsten Monat mit einem neuen Thema bei uns im Jugendraum.