„Größe und Umfang sollte man stets nach dem Reiseziel und der Tour bemessen“, so Wolfgang Adolf, Apotheker der AOK Bayern. „Die Reiseapotheke dient hier vor allem dazu, kleinere gesundheitliche Beschwerden zu lindern, größeren Problemen vorzubeugen und im Notfall erste Hilfe leisten zu können.“
Er empfiehlt daher:
Hilfsmittel und Utensilien
Pflaster in unterschiedlichen Größen | elastische, selbsthaftende Binden zur (Gelenk-)Stabilisierung | Blasenpflaster |
eine sterile Wundauflage | eine Rolle Leukoplast oder Tape | Insektenschutzmittel |
zwei Verbandspäckchen | Sonnenschutzmittel | Fieberthermometer |
Schere, Pinzette, Dreiecktuch | Einmalhandschuhe, Rettungsdecke aus Alu | Zeckenzange |
Medikamente
Nicht alles lässt sich mit Pflaster "beheben" und Medikamente sind nötig. Folgende können zur Linderung beitragen:
Schmerzmittel (z.B. von Ibuprofen, ASS oder Paracetamol)
Mittel gegen Übelkeit (Wirkstoff: Dimenhydrinat)
Mittel gegen Durchfall (Wirkstoff: Loperamid)
Wunddesinfektionsmittel
Wund- und Heilsalbe (u.a. bei Insektenstichen)
kühlende Salbe gegen Sonnenbrand
Bitte beachtet, dass dies Empfehlungen für den persönlichen Bedarf von Erwachsenen sind, vorbehaltlich eventueller Unverträglichkeiten/Allergien.
Wenn ihr mit Kindern und Jugendlichen (auf einer Ausfahrt) unterwegs seid, solltet ihr das Thema Medikamentengabe unbedingt vorher mit den Erziehungsberechtigten klären. Auf Basis des Erste-Hilfe-Kurses dürft ihr keine Medikamente ausgeben!
Reisevorbereitung
Bei einer Tagestour ins Flachland oder in die Hausberge reicht die kompakte Version. Bei mehrwöchigen Rucksacktouren ins Gebirge empfiehlt sich jedoch eine umfassendere Ausstattung. Maßgabe: Je entlegener das Ziel und je individueller die Tour, umso intensiver die Vorbereitung in Sachen Gesundheit!
Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, eine*n Reisemediziner*in zu konsultieren und – den Ratschlägen folgend – die Apotheke an die Gegebenheiten des Reiselandes anzupassen. Generell gilt: Wer regelmäßig Medikamente benötigt, sollte ausreichend davon mitnehmen; das gilt insbesondere für Allergiker*innen. Schließlich lässt sich kaum vorhersagen, ob die notwendigen Mittel unterwegs verfügbar sind. Beipackzettel auf jeden Fall mit in die Tasche!
Schmerzmittel sind Allrounder: Sie helfen kurzfristig bei Fieber, Sonnenstich, Hals-, Zahn- und Kopfschmerzen.
Wichtig: Die meisten Arzneien sind nicht hitzebeständig und müssen entsprechend, d. h. möglichst in der Mitte des Rucksacks, gelagert werden.
Eine Checkliste zum Download gibt es online.