Gesunde und nachhaltige Ernährung

Tipps und Tricks für unterwegs

Bei der Masse an Informationen ist es gar nicht so einfach, sich mit hieb- und stichfesten Fakten zum Thema gesunde Ernährung zu versorgen. Viel leichter ist es stattdessen, sich mit wenigen Zutaten ein vollwertiges Essen zuzubereiten.

Gesund heißt vor allem abwechslungsreich

Die Frage nach der „richtigen“ Ernährung gehört zu den Dauerbrennern im Bereich Gesundheitsthemen. Durchsucht man das Internet nach Fakten über gesunde Ernährung, trägt dies mitunter eher zu wachsender Verwirrung denn Klarheit bei: Ein Ernährungstrend jagt hier den nächsten.

Erstaunlicherweise aber lassen sich die Grundregeln einer gesunden Ernährungsweise nicht nur übersichtlich zusammenfassen – sie sind auch bereits seit der Antike bekannt. Die Soziologieprofessorin Eva Barlösius von der Universität Hannover hat das Standardwerk „Soziologie des Essens“ verfasst. Nach umfangreichen Recherchearbeiten zum Thema gesunde Ernährung rät die Expertin, lediglich zwei einfache Regeln zu beachten: Man soll mäßig essen und abwechslungsreich!

Berg-Picknick mit der Gruppe Foto: JDAV/Lena Behrendes

Vollwertig essen – unterwegs und auf der Hütte

Bei der Vorbereitung von Selbstversorgerfahrten stehen Jugendleiter*innen immer wieder vor der Herausforderung, verschiedene Ansprüche unter einen Hut zu bringen. Vor allem mit Blick auf weite Schleppwege ohne Auto und begrenzte Kochmöglichkeiten auf Hütten, beim Zelten oder im Biwak stellt sich ihnen die Frage, wie man möglichst geringes Gewicht sowie vollwertige, gesunde und trotzdem schmackhafte Nahrungsmittel mit geringem Platzbedarf vereint und dabei Verpackungsmüll vermeidet.

Aktivitäten im Freien sind bekanntermaßen kräftezehrend. Daher bietet es sich bei der Auswahl der Verpflegung an, sowohl füll- als auch nährstofftechnisch eng gepackte Produkte zu wählen: Reis, Quinoa, Hirse, Polenta, Linsen oder auch Spaghetti.

Rezeptvorschläge stehen unten als Download bereit.

Praktische Tipps für den nächsten Einkauf

Achte beim Einkauf grundsätzlich darauf, Nahrungsmittel zu beschaffen, denen das Wasser entzogen wurde, um Gewicht zu sparen.

Ein Tipp: Speiseöl ist auch in leichteren Blechbehältern statt Glasflaschen erhältlich. Die nachfolgende Tabelle gibt dir einen Überblick, wie du die richtige Menge für deine Gruppe berechnen kannst.

Lebensmittel

Menge pro Person

Nudel (trocken)

70g

Reis

60g

Kartoffeln

200g

Couscous, Bulgur, Polenta, Haferflocken, Grieß, Linsen

60 g

Brot

2 - 3 Scheiben

Müsli

100 - 150g

Käse

100 - 150g

geräucherte Wurstwaren: Landjäger, Salami, roher Schinken

50 g

Als JDAV fühlen wir uns der Erhaltung unserer Natur verpflichtet. Bitte nutzt beim Einkauf der Gruppenverpflegung folgende Anregungen. Ein Überblick über den CO2-Fußabdruck verschiedener Lebensmittel steht unten als Download bereit.

  • regional & saisonal (frisch, Stärkung der regionalen Landwirtschaft, kurze Transportwege, Gewächshäuserverzicht -> CO2)

  • ökologisch erzeugte Lebensmittel (Bodenschutz, Pestizidverzicht, Wasser)

  • wenig verarbeitet

  • vegetarisch

  • fair gehandelte Lebensmittel

  • keine Lebensmittel wegwerfen!!!

  • Verpackungsmüll vermeiden

Energiereiche Snacks und Vitamine sind die besten Wegbegleiter

Brotzeit unterwegs Foto: JDAV/Sarah Kästner

Auch der Durst will gestillt sein. Für die optimale Flüssigkeitsaufnahme ist eine leichte Trinkflasche empfohlen, die man unterwegs nach Belieben mit dem optimalen Durstlöscher nachfüllen kann: frischem Wasser! (Trocken-)Obst, Gemüsesticks und Nüsse sind als schnelle und platzsparende Energielieferanten, die den Magen nicht belasten, eine Bereicherung für jeden Wanderrucksack. 

Welche Nahrungsmittel nicht nur on Tour, sondern grundsätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen können, erfährt man kompakt und übersichtlich auf der Website der AOK Bayern. Die App „Gesund Einkaufen“ der AOK Bayern ist gerade auch für Jugendleiter*innen eine praktische Einkaufshilfe. Mithilfe einer Lebensmittel-Scan-Funktion deckt sie typische Zucker-, Salz- und Fettfallen bereits beim Einkauf auf. Weitere wissenschaftlich fundierte Informationen sind auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erhältlich. Interessierte finden dort auch Fortbildungsangebote für Gemeinschaftsverpflegung und vieles mehr.