29. - 31.12.2023

Harter Schnee zum Jahreswechsel

Leider hat das starke Weihnachtstauwetter die Tourenverhältnisse am Alpenrand deutlich verschlechtert. Von höheren Ausgangspunkten aus könnt ihr aber dennoch mit Ski oder Snowboard losziehen.

Auch am kommenden Wochenende wird es wieder stürmisch Foto: DAV/Pröttel

Schneesituation

Am Alpenrand sind Skitouren von oberhalb von etwa 1100 m wie Spitzingsee, Balderschwang oder Kleinwalsertal von unten weg möglich und auch dort sollte man eher nordseitige Ziele ansteuern, da dort vor den Regenfällen am meisten Schnee lag.
In den Hochlagen liegt in den Bayerischen Alpen, wie auch in den Nördlichen Kalkalpen hingegen weiterhin überdurchschnittlich viel Schnee, sodass Blockfelder gut eingeschneit sind. Allerdings muss man oft mit harten Schneeverhältnissen rechnen. Dafür konnte man gestern bei richtigen Timing südseitig sogar Dezember-Firn erleben.
Auch am Alpenhauptkamm funktionieren Skitouren am besten von hoch gelegenen Ausgangspunkten. So liegt in Lüsens (1636 m/ Sellrain) ca. ein halber Meter und man hat auf der gesamten Tour zur Schöntalspitze keinen Steinkontakt. Die Schneedecke ist oberhalb ca. 2400 Meter stark verfestigt in allen Expositionen. Zwischen ca. 1800 und 2400 Meter gibt es allerdings einen nicht tragenden Deckel. Westseitige Flanken wie beim gegenüberliegenden Roten Kogel, sowie Grate sind stark abgeblasen 

Lawinensituation

Im gesamten deutschsprachigen Alpenraum herrschte am Donnerstag mit Stufe zwei eine mäßige Lawinengefahr. Es besteht aber eine nicht zu unterschätzende Gefahr von Gleitschneelawinen, vor allem an steilen Ost-, Süd- und Westhängen unterhalb von rund 2600 m. Gleitschneelawinen können zu jeder Tages- und Nachtzeit abgehen. Vorsicht ist in Hängen mit Gleitschneerissen geboten.
Ältere Triebschneeansammlungen können an extrem steilen vereinzelt und meist nur mit großer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Diese Stellen sind sehr selten und für Geübte gut zu erkennen.
Die Lawinenverhältnisse bleiben in den kommenden Tagen mehrheitlich günstig. Gleitschnee ist weiter die Hauptgefahr. 

Wochenendwetter

Am Freitag ist es in den Ostalpen wechselnd bewölkt ohne nennenswertem Niederschlag. Die Berge bleiben frei, erst nach Sonnenuntergang trübt es im Westen ein. Es wird windig, die Temperatur auf 2000 m liegt nahe des Gefrierpunkts
Samstagvormittag gibt es am nördlichen Alpenrand noch stärkere Bewölkung, aber noch vor Mittag setzt sich die Sonne durch. Überall sonst meist schon von Beginn an sonnig. Am Alpennordrand weht starker, in Böen teils stürmischer Westwind.
Der Sonntag beginnt verbreitet freundlich. Die Strömung dreht auf Südwest, damit trübt es im Tagesverlauf im Süden ein, vom Hauptkamm nordwärts kommt kräftiger Südföhn auf.
In den Westalpen ist ebenfalls mehrheitlich freundliches, aber stark windiges Bergwetter zu erwarten, wobei es dort am Sonntag früher von Südwesten her eintrübt. 

Fazit

Das letzte Wochenende des Jahres wird wieder windig, aber ansonsten vom Wetter her ganz passabel. Für Ski- und Snowboardtouren braucht man hoch gelegene Ausgangspunkte und muss unbedingt Harscheisen mit im Rucksack haben, da die Schneedecke oft hart ist. Bei anspruchsvolleren Zielen, wie zum Beispiel in Steilrinnen können sogar Steigeisen notwendig sein. Von daher dürft ihr die Absturzgefahr bei der Abfahrt (vor allem oberhalb von Steilstufen) nicht unterschätzen!