19. - 21.01.2024

Sonne, aber auch neuer Triebschnee in Sicht!

Leider wurde die, nicht gerade üppige Schneelage am Alpenrand von den gestrigen Regenfällen weiter strapaziert. Dafür liegt weiter oben nach wie vor viel Schnee und zum Wochenende kommt auch die Sonne heraus. Allerdings dürft ihr die Triebschneegefahr nicht unterschätzen!

Letztes Wochenende gab´s nicht nur in den Zillertaler Alpen großen Abfahrtsspaß Foto: JDAV/Pröttel

Schneesituation

Am Alpenrand regnete es hingegen am Mittwoch bis in die Hochlagen hinauf. Zum Donnerstagabend wird aber auch dort die Schneefallgrenze bis in Tallagen sinken, wobei 10 cm Schnee zusammenkommen können.
In den Nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm fiel weniger Niederschlag. Aber auch dort regnete es weit hinauf. Bei höheren Ausgangspunkten konnte das der guten Schneelage aber nicht viel anhaben.
So weisen selbst steile Waldhänge oberhalb von 1200 m am Tiroler Alpenhauptkamm eine solide Altschneeunterlage auf. Auf dieser lag am vergangenen Wochenende eine Pulverschneeauflage von etwa 20 cm.
Die Spaltensituation auf den Gletschern ist dank des vielen Schnees, aber auch wegen des Windes, der den Schnee in die Spalten weht günstig. Im Umkehrschluss sind exponierte Rücken oft abgeweht.

Lawinensituation

Die Lawinengefahr ist derzeit uneinheitlich. Am Donnerstag wurde die Gefahr in den Schweizer, Bayerischen und Tiroler Nordalpen als erheblich (Stufe 3) ausgegeben. Am östlichen Schweizer und Tiroler Alpenhauptkamm wird diese hingegen als maximal mäßig (Stufe 2) eingeschätzt. In den Hohen Tauern herrscht wiederum Stufe 3.
In den Gebieten mit erheblicher Lawinengefahr sind einerseits Nass- und Gleitschneelawinen die Hauptgefahr. Andererseits sind frische Triebschneeansammlungen problematisch. Diese können oberhalb der Waldgrenze von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden. Die Triebschneeansammlungen sind für Geübte gut erkennbar und liegen vor allem in Rinnen und Mulden aller Expositionen.
Die Gefahr durch Nassschneelawinen wird bei kälteren Temperaturen in den nächsten Tagen allmählich zurückgehen. In höheren Lagen entsteht aber frischer Triebschnee.

Update Donnerstag 20:30 h: Achtung die Lawinengefahr wurde in Tirol auch südlich des Inns für Freitag auf Stufe 3 erhöht. 

Wochenendwetter

In Ostalpen klingen letzte Schneefälle am Freitagvormittag weitgehend ab. Zugleich lockern die Wolken von Norden auf, im Südwesten unterstützt durch Nordföhn. Nachmittags wird es sonniger, wobei sich Restwolken teils zögerlich auflockern. Nördlich des Hauptkamms können maximal 20 cm Neuschnee in der Nacht auf Freitag fallen. Mit -12°C bis -6°C auf 2000 m wird es deutlich kälter.
Am Samstag scheint ganztags die Sonne bei meist wenig Höhenwind. Die Temperaturen steigen in der Höhe von Westen her leicht an. Rund um den Alpenostrand weht hingegen kräftiger, kalter Nordwind.
Der Sonntag startet sonnig, im Nordwesten ziehen bald hohe ausgedehnte Wolkenfelder durch, die den Sonnenschein abschwächen. Sie ziehen im Tagesverlauf in allen Regionen durch, dahinter lockert es wahrscheinlich wieder auf. Es folgt ein weiterer Temperaturanstieg in der Höhe mit Temperaturen in 2000 m zwischen -4 bis 0°C. Es weht mäßiger Westwind.
In den Westalpen ist die Wetterentwicklung vergleichbar, wobei dort hohe Wolkenfelder am Sonntag früher durchziehen. 

Fazit

Am Alpenrand dürften Skitouren weiterhin dort machbar sein, wo man (am besten nordseitig) auf Forststraßen bis in tiefere Lagen abfahren kann. Denn auf diesen lag vor den Regenfällen eine vereiste Unterlage, die die Regenfälle überstanden haben dürfte. Auf diese Unterlage fällt dann in der Nacht auf Freitag Neuschnee. In tiefer gelegene Waldhänge liegt leider zumindest für die Abfahrt keine ausreichende Unterlage.
Oberhalb von etwa 1200 m gibt’s nach wie vor ausreichend Schnee. Allerdings müsst ihr oberhalb der Waldgrenze die Lawinengefahr gut im Blick haben. Denn auch wenn die Gefahr durch Nassschneelawinen abnimmt., ist der Triebschnee in den kommenden Tagen nicht zu unterschätzen. Das zeigten einige Lawinenereignisse am vergangenen Wochenende, die bei einer mäßigen Lawinengefahr (Stufe 2) stattfanden.