16. - 18.02.2024

Oben hui, unten pfui!

Während man am Alpenrand kaum noch Ski- und Snowboardtouren machen kann, ist die Schneelage im Hochgebirge alles andere als schlecht.

Oberhalb von 1600 m gab´s zum Wochenwechsel guten, neuen Powder Foto: JDAV/Pröttel

Schneesituation

Am Alpenrand sind Skitouren nur von schattigen und hoch gelegenen Ausgangspunkten, wie dem Schwarzwassertal oder dem Kleinwalsertal (Allgäuer Alpen) aus möglich.
Auch in den Nördlichen Kalkalpen sind selbst nordseitige Berghänge bis ca. 1300 m schneefrei. So geht z.B. die Grünsteinumfahrung (Mieminger Gruppe) nur deswegen komplett auf Ski, da man zu Beginn und zum Schluss Pisten benutzen kann.
Oberhalb von ca. 1700 m ist die Schneelage hingegen sehr erfreulich. Die Latschenzonen sind diesen Winter so gut eingeschneit, wie schon lange nicht mehr. Gleichzeitig können Bergrücken und Sattel (wie das Hölltor in den Miemingern) auch abgeweht sein.
Die harte Altschneeunterlage hat in den Nordalpen am Sonntag und Montag oberhalb von ca. 1500 m 10-20 cm Schnee hinzubekommen. Am Alpenhauptkamm sind ab dieser Höhe 20- 30 cm gefallen. Der Neuschnee ist teils etwas windgepresst. In windgeschützten Lagen gibt es in höheren Lagen hingegen derzeit wirklich guten Powder.
Aber auch inneralpin sollte man für Skitouren besser hochgelegene Ausgangspunkte (oberhalb 1300-1500 m) ansteuern. 

Lawinensituation

Für den Donnerstag wurde im gesamten deutschsprachigen Alpenraum mit Stufe 2 eine mäßige Lawinengefahr ausgegeben. Frischere Triebschneeansammlungen können an den Expositionen Nordwest über Nord bis Ost oberhalb von rund 2400 m vereinzelt ausgelöst werden. Die Gefahrenstellen befinden sich in Kammlagen, Rinnen und Mulden. An steilen Grashängen sind zudem unterhalb von rund 2600 m einzelne mittlere Gleitschneelawinen möglich. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und der Sonneneinstrahlung sind an steilen Sonnenhängen außerdem nasse Lockerschneelawinen möglich.
In den nächsten Tagen soll sich die Triebschneeansammlungen stabilisieren. Die Gleitschneegefahr bleibt latent bestehen. Ob der Neuschnee die Lawinengefahr erhöht, wird aus der Prognose für Sonntag ersichtlich sein. 

Wochenendwetter

Der Freitagvormittag präsentiert sich in den Ostalpen sonnig und windsschwach. Nachmittags erfolgt aus Westen eine Eintrübung in höheren Schichten. Mit einer Nullgradgrenze von 3000 m ist es sehr mild. In der Nacht auf Samstag kommt Niederschlag auf, wobei die Schneefallgrenze von 2000 m gegen 1500m bis Samstagfrüh sinkt.
Am Samstag gibt es dichte Bewölkung und es kann bei Schneefallgrenze von 1500 m (Alpennordseite) 10 bis 15 cm Neuschnee fallen.
Am Sonntag lockern die Wolken von Westen her auf und es soll sich vor allem inneralpin freundliches Wetter durchsetzen.
Die Entwicklung des Wochenendwetters ist in den Westalpen vergleichbar. 

Fazit

Vom Bergwetter her macht der Sonntag eindeutig am meisten Sinn. Für Skitouren müsst ihr möglichst hoch gelegene Ausgangspunkte in den Nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm Sinn ansteuern. Am Alpenrand geht es - wie so oft - im obersten Kleinwalsertal (Allgäuer Alpen) noch vergleichsweise gut. Am Hauptkamm könnt ihr den Samstag, weil dort wohl weniger Niederschlag fällt, durchaus für eine unschwierige Skitour oder für einen Hüttenzustieg nutzen. Oberhalb von 1500 m darf man für den Sonntag dann auf frischen Powder hoffen, muss aber bei der Tourenplanung aber natürlich den aktuellen Lawinenlagebericht für Sonntag absolut auf dem Schirm haben.