Vorsicht vor hochalpinem Triebschnee
Winter at its best! So gut wie in den kommenden Tagen waren die Wochenendaussichten in Sachen Ski & Snowboard den ganzen Winter noch nicht.
Schneesituation
Am Alpenrand hat sich die Situation für Skitourengeher durch die Neuschneefälle des letzten Wochenendes deutlich verbessert. Dort sind zwischen 20 und 30 cm Schnee gefallen. Somit kann man auf Forststraßen oft wieder bis in Tallagen abfahren, da meist eine zwar dünne, dafür aber am Boden feste Schneeauflage besteht. Ansonsten weisen Waldhänge bis etwa 1200 m eine fürs Abfahren unzureichende Schneeauflage auf, da der Schnee während des Weihnachtstauwetters bis in diese Höhe komplett abschmolz.
Oberhalb von etwa 1400 m sind die Schneehöhen sowohl am Alpenrand als auch in den nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm überdurchschnittlich.
Bis zur Waldgrenze gibt es derzeit durch den Schnee vom letzten Wochenende guten, lockeren Pulverschnee. Oberhalb davon ist die Situation recht unterschiedlich.
Während vom Kraspesferner am Zwieselbacher Roßkogl (Stubaier Alpen) gestern sehr gute Abfahrtsbedingungen gemeldet wurden, war die große Gipfelflanke der Seekarspitze (Karwendel) ebenfalls gestern bereits stark vom Wind bearbeitet.
Lawinensituation
Mit Ausnahme der Hohen Tauern, für deren Hauptkamm heute eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) ausgegeben wurde, herrscht im sonstigen deutschsprachigen Alpenraum derzeit eine maximal mäßige Lawinengefahr (Stufe 2).
Hierbei muss man vor allem die Gefahr durch Triebschnee beachten. Frische und teils ältere Triebschneeansammlungen können oberhalb der Waldgrenze von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden. Vorsicht ist an steilen Schattenhängen sowie in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten geboten. Im Hochgebirge sind diese Gefahrenstellen an allen Expositionen vorhanden.
Zudem besteht an sehr steilen Grashängen noch eine gewisse Gefahr von Gleitschneelawinen.
Zum Wochenende wird sich wenig an dieser Situation ändern. Die Triebschneeansammlungen bleiben in den Hochlagen teilweise weiter störanfällig.
Wochenendwetter
In weiten Teilen der Ostalpen ist es am Freitag sonnig. Im nördlichen Alpenvorland gibt es anfangs in tiefen Lagen Nebelfelder, die sich vormittags meist lichten. Am längsten dichter sind sie am nordöstlichen Alpenrand im Bereich Wienerwald und Rax und beschränken dort die Sicht bis in den Nachmittag. Hier weht auch lebhafter, kalter Nordwind. In 2000 m pendelt die Temperatur um -4°C.
Am Samstag setzt sich das wolkenlose Wetter in den Ostalpen fort. Der Wind weht aus Nordwest und kann in Hochlagen am Hauptkamm und südlich davon stark ausfallen. Es bleibt kalt.
Auch am Sonntag dominiert Sonnenschein, wobei schon hohe Wolken am Himmel auftauchen. Der teils starke Nordwestwind bleibt in hochalpinen Kammlagen erhalten.
Fazit
Die kommenden Tage lassen in Bezug auf Ski- und Snowboardtouren wenig Wünsche offen. Allerdings kann man unterhalb von etwa 1200 m nur auf Forststraßen oder im Wiesengelände bis in die Täler abfahren. Zudem müsst ihr im hochalpinen Gelände die Triebschnee-Gefahr im Blick haben. Gerade im Kammbereich können die Einfahrten von Steilrinnen ungünstig eingeweht sein. Deshalb solltet ihr euch auch beim Freeriden gut darüber informieren, welche Variantenabfahrten derzeit in Frage kommen.