Im Osten viel Neuschnee
Der Monatswechsel bescherte vor allen den Hohen Tauern mächtig Powder. Bei zurückgehenden Temperaturen dürften keine schlechten Tourenverhältnisse am Alpenhauptkamm herrschen. Allerdings ist die schwache Altschneedecke weiterhin ein Thema
Schneesituation
Auch die Gipfel der Bayerischen (Vor)Alpen präsentierten sich heute Morgen ziemlich winterlich. Am Montagabend meldete der Bayerische Lawinenwarndienst in höheren Lagen bis zu 40 cm Neuschnee. Und am Dienstag kam weiteres Weiß hinzu. So stieg die Schneehöhe an der Messstation Herzogstand (1575 m) vom 5 cm am 31. März auf 60 cm am 1. April (kein Scherz!). An der Messstation Koblat (2075 m/ Allgäuer Alpen) liegen sogar knappe zwei Meter Schnee.
Skitouren sind in den Bayerischen Voralpen dennoch nur mithilfe von (zuvor beschneiten) Pisten möglich, auf denen aber gestern (z.B. wie am Spitzingsee) schöner Neuschnee lag.
Am Alpenhauptkamm gab es vor allem in den Hohen Tauern deutlich mehr Schneezuwachs. Dort hat es laut Lawinenwarndienst Salzburg „in den Hochlagen seit Freitag verbreitet 80 cm bis 120 cm geschneit, stellenweise mehr.“ Von daher dürfte sich die Spaltensituation vor allem am östlichen Alpenhauptkamm verbessert haben.
Weiter westlich ist (wie z.B. mit ca. 30 cm im Sellrain) weniger Schnee gefallen. Generell solltet auch am Alpenhauptkamm weiterhin möglichst nordseitige und hochgelegene Ausgangspunkte oberhalb ab ca. 1400 m ansteuern.
Lawinensituation
Während für die Bayerischen Alpen und Vorarlberg am Donnerstag eine maximal mäßige Lawinengefahr (Stufe 2) ausgegeben wurde, herrscht in Tirol südlich des Inns, sowie in den Hohen Tauern und in der Ostschweiz eine erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3). Einige Lawinenabgänge vom Mittwoch belegen die nicht ganz ungefährlich Situation.
Der Neu- und Triebschnee der letzten Tage hat sich zwar schon verfestigt, überlagert weiterhin aber eine schwache Altschneedecke. Die Gefahrenstellen sind schwer zu erkennen. Sie liegen vor allem an sehr steilen Nordhängen. Wumm-Geräusche können auf die Gefahr hinweisen.
Zudem sind an steilen Sonnenhängen mit der tageszeitlichen Erwärmung vereinzelte Gleit-und Nassschneelawinen zu erwarten.
Das Altschneeproblem soll langsam zurückgehen, an Schattenhängen in der Höhe allerdings nur langsam. Die Gefahr von Nassschneelawinen dürfte aufgrund sinkender Temperaturen spätestens am Sonntag ebenfalls zurückgehen.
Wochenendwetter
Nach einer Nacht mit guter Abstrahlung bringt der Freitag alpenweit sonniges Bergwetter. Bei schwachem Wind liegt die Nullgradgrenze zwischen 2400 m im Osten und 2900 m im Westen.
Am Samstag breiten sich nach sonnigen Beginn von Nordosten dichtere Wolken aus. Bei stark auffrischendem Wind gehen die Temperaturen zurück. In hochalpinen freien Lagen muss man vor allem im Osten mit stürmischen Böen rechnen
Mit starkem Nordwind wird der Sonntag markant kälter, vor allem im Osten und Nordosten. Südlich des Hauptkamms wird es sonnig, auch im Westen ragen Berge oberhalb von gut 2000 m in die Sonne, dann lockert es oft auch über den Niederungen auf. Im Nordosten wird es eher bewölkt, meist aber trocken.
In den Westalpen darf man sich am Samstag und am Sonntag auf mehr Sonnenschein freuen.
Fazit
Am Alpenrand sind Ski- und Splitboard-Touren trotz des Neuschnees nur mit Pistenunterstützung möglich. Und auch in den Nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm macht es großen Sinn hochgelegene, nordseitige Ausgangspunkte ab 1400 m anzusteuern
Da die Lawinengefahr weiter zurückgehen dürfte, müssten vor allem in Richtung Westen (wo mehr Wochenendsonne scheint ganz gute Bedingungen für Ski(hoch)touren herrschen. Allerdings müsst ihr euch weiterhin sehr gut über die jeweilige Spaltensituation informieren und bei der Abfahrt auf, vom Neuschnee überdeckte Steine und Felsen achten.
Und auch wenn die Lawinengefahr in einem Gebiet bei Stufe 2 liegen sollte, müsst ihr unbedingt das langandauernde Altschneeproblem gerade bei steileren Schattenhängen gut im Hinterkopf haben