28. 2. - 2. 3. 2025

Skihochtouren-Fasching

Frau Holle reißt sich in diesem niederschlagsarmen Winter wirklich kein Bein aus. Immerhin dürften in den Faschingsferien recht stabile Wetter- und Lawinenverhältnisse für große Touren am Alpenhauptkamm herrschen.

Schneesituation

Leider fiel gestern sowohl am Alpenrand als auch am Alpenhauptkamm weniger Neuschnee als am Dienstag noch vorhergesagt. Hier wie dort sind nicht einmal zehn Zentimetern Neuschnee runtergekommen. Nur in den Hochlagen der Berchtesgadener Alpen waren es teilweise bis 20 cm. Ähnliche Werte meldet das SLF fürs Tessin und Wallis.
Die dünne Neuschneeauflage dürfte vor allem am Alpenrand auf den zuvor oft schneefreien Südhängen schnell wieder verschwinden. In schattigen Lagen hat sie die maue Schneelage nur geringfügig verbessert.

Gletscherspalten sind (wie z.B. am Taschachferner/ Ötztaler Alpen) bislang nicht sehr gut eingeschneit, Skihochtouren aber dennoch möglich. Im Umkehrschluss werden von manchen Gratanstiegen (wie an der Ruderhofspitze/ Stubaier Alpen) gute, weil schneearme Anstiegsverhältnisse gemeldet.

Lawinensituation

Für den gesamten deutschsprachigen Alpenraum wurde am Donnerstag eine maximal mäßige Lawinengefahr (Stufe 2) ausgegeben.
Besonders in den Hochlagen müsst ihr auf eher kleinräumige Triebschneeansammlungen achten. Diese können durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden. Gefahrenstellen liegen im kammnahen Steilgelände der Expositionen Nord bis Ost, sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. An Schattenhängen oberhalb 2000 m liegt der Triebschnee zudem auf kantig aufgebauten Kristallen und ist störanfällig.

Die Gefahr von trockenen Lawinen nimmt am Wochenende langsam ab.

Wochenendwetter

Am Freitag zieht eine Störung nach Osten ab. Im Westen (also in Tirol, Vorarlberg sowie entlang der Alpennordseite) wird die erste Tageshälfte sonnig, nachmittags entstehen zahlreiche Quellwolken. Die Nullgradgrenze liegt zwischen 1300 m und 1800 m.
Am Samstag herrscht noch leicht unbeständiges Bergwetter. Hochnebelartige Bewölkung reicht bis 2500 m hinauf. Zudem kann es vom Alpenhauptkamm südwärts sowie in den Julischen Alpen noch schwache Schneeschauer geben. Die Temperaturen bleiben mit ca. -5° auf 2000 m verhältnismäßig winterlich.
Am Sonntag wird die Luft trockener. Die schwache bis mäßige Ost- bzw. Nordostströmung sorgt weiter für eher winterliche Temperaturen. In der Früh halten sich gebietsweise Restwolken, die sich rasch auflösen, so dass sich die Sonne in den meisten Berggruppen noch vormittags zeigt.
Auch in den Westalpen wird der Sonntag am sonnigsten.

Fazit

Vor allem der Sonntag bringt in den Alpen viel Sonne, aber auch am Samstag sind die Wetterverhältnisse ganz passabel. Skitouren könnt ihr am Alpenrand weiterhin nur von hochgelegenen Ausgangspunkten aus unternehmen, wenn sie möglichst nordexponiert verlaufen. Am meisten Schnee liegt dabei im Allgäu.

Wegen der zunehmend stabilen Wetterlage sind ab Sonntag auch Skihochtouren am Alpenhauptkamm eine gute Idee. Dabei solltet ihr euch aber vorab über die jeweilige Spaltensituation auf den Gletscherflächen erkundigen.
Im Laufe der Faschingsferienwoche dürfte mit zunehmender Erwärmung auch der tageszeitliche Anstieg der Lawinengefahr ein Thema werden.

Und weiterhin gilt: Obacht geben bei Steilrinnen im Übergangsbereich von wenig zu viel Schnee