19. - 21. 12. 2025

Ganz oben geht was

Um Skitouren zu unternehmen müsst ihr hochgelegenen Ausgangspunkte ansteuern und eine sehr gute Spürnase in Sachen Schnee haben.

Aufstieg zur Hinteren Jamspitze am vergangenen Montag. Foto: JDAV/ M. Pröttel

Schneesituation

Zum Ski- und Snowboardfahren liegt am Alpenrand im freien Gelände leider zu wenig Schnee. Dort sind Skitouren nur auf Pisten unter der Berücksichtigung der jeweiligen Regeln möglich. In den Nördlichen Kalkalpen und am Alpenhauptkamm liegt in den meisten Regionen ebenfalls zu wenig Schnee zum Skitourengehen. Am besten schaut es im westlichsten und nördlichen Unterwallis aus, wo laut SLF derzeit sogar etwas mehr Schnee liegt als zu dieser Jahreszeit üblich. Das ist sowohl in der Schweiz als auch alpenweit ein Alleinstellungsmerkmal!

In Bezug auf die Ostalpen gibt es im Nordwesten noch am ehesten Möglichkeiten zum Skitourengehen. So waren Touren rund um Kaisers, auf das Galtjoch (beides Lechtaler Alpen) oder in der Silvretta diese Woche machbar. Aber auch rund um die Jamtalhütte ist das Felsblockgelände noch unzureichend eingeschneit. Mit Vorsicht konnte man zu Wochenbeginn immerhin fast ohne Steinkontakt abfahren. Bis 2500 m liegt verbreitet ein unangenehmer Brucharsch. Oberhalb davon ist die Schneequalität besser, aber oft vom Wind geprägt. Die Gipfelhänge und –rücken von Bischofspitze, Grenzeck Kopf und Breiter Krone sind beispielsweise abgeblasen. Die Spaltenzonen des Jamtalgletschers waren sogar schon relativ gut eingeschneit, bzw. eingeweht. Das wird für die meisten Gletscher des Alpenhauptkamms aber wohl nicht gelten.

Lawinensituation

Für den heutigen Donnerstag wurde die Lawinengefahr in Deutschland, Österreich und Südtirol als gering (Stufe 1) angegeben. In großen Teilen der Schweiz wurde hingegen eine mäßige Lawinengefahr (Stufe 2) ausgegeben.
Dort entstanden am Dienstag bei starkem Südwind kleine Triebschneeansammlungen. Diese sollten im steilen Gelände vorsichtig beurteilt werden. Vor allem an Nord- und Osthängen oberhalb von rund 2400 m enthält die Altschneedecke zudem in inneralpinen Gebieten des Wallis und Graubündens teils ausgeprägte Schwachschichten.
Die Altschneeproblematik soll weiter langsam abnehmen.

Wochenendwetter

Am Freitag herrscht in den Ostalpen sonniges und mildes Bergwetter. Auch Nebel- und Hochnebelfelder auf der Alpensüdseite ziehen sich im Tagesverlauf zurück. Auf 2000 m liegt die Temperatur zwischen 1°C und 4°C.
Auch am Samstag sorgt Hochdruckeinfluss für sehr sonniges Wetter, oft ist es sogar wolkenlos. Bei schwachem bis mäßigem Wind ist es weiterhin deutlich zu mild für die Jahreszeit. Auf 3000 m liegt die Temperatur knapp unter dem Gefrierpunkt.
Der Sonntag bringt ebenfalls sonniges Bergwetter bei teils mäßigem Wind aus Süd bis Südost. Nachmittags ziehen von Südwesten hohe Schichtwolken auf.
In den Westalpen verläuft der Freitag ebenfalls freundlich. Das Wochenende wird dann vor allem in den französischen Alpen stark bewölkt und am Sonntag kommen bei einer Schneefallgrenze von 1500 m bis 1700 m Niederschläge auf.

Fazit

Wenn ihr Ski- oder Snowboardtouren unternehmen möchtet, könnt ihr hochgelegene Ausgangspunkte zum Beispiel in den oben angesprochenen Regionen anvisieren. Ihr müsst aber beim Abfahren wegen der unter der dünnen Schneedecke lauernden Sharks echt vorsichtig sein. Auch die Spaltenzonen der Gletscher solltet ihr noch mit einem gesunden Misstrauen gegenüberstehen. Und bei den Skigebieten dürften die meisten machbaren Freeride-Hänge mittlerweile so stark eingefahren sein, dass Steine und Felsen einigermaßen einschätzbar sind.