Auf dich kommt es an!
Das Risiko beim Freeriden wird nicht nur durch äußere Faktoren wie die Lawinenlage, das Wetter oder die Ausrüstung bestimmt. Genauso wichtig bist du! Du, deine Gruppe und deine Entscheidungen. Dieser „weichen Faktoren“ musst du dir bewusst werden. Durch falsche Entscheidungen kannst du dich und andere in große Gefahr bringen!
Check deine Motivation!
Was willst du erreichen, und um welchen Preis?
Riskier nicht mehr als nötig ist, um dein Ziel zu erreichen!
Check deine Skills!
Wie gut fährst du? Kannst du dich richtig einschätzen?
Sei ehrlich zu dir selbst - sich einmal überschätzen kann schon einmal zu viel sein!
Check deine Gruppe!
Wie viele seid ihr? Kann jeder offen seine Meinung sagen? Wie seid ihr so drauf?
Fahr nicht alleine und nicht in zu großen Gruppen. Ideal sind drei bis fünf Personen.
Check yourself - details!
Bis hierher hast du erfahren, welche "weichen Faktoren" es gibt. Jetzt geht es darum, wie du sie bei dir selber und deiner Gruppe erkennst, damit sie nicht zur Gefahr werden.
Deine Motivation
Es gibt Tage, an denen will man einfach nicht von der Couch aufstehen. Und dann gibt es Tage, an denen nicht genug Adrenalin in den Adern fließen kann. Klar, dass eher letzteres zutrifft, wenn du dich zum Freeriden aufmachst. Nur ist Adrenalin im Blut kein guter Berater.
Deshalb ist es wichtig, dass du dir bewusst machst, mit welcher Motivation du den Tag angehst. Möchtest du unbedingt diese eine Rinne fahren, von der du so oft gehört hast? Oder magst du guten und unverspurten Powder erwischen, unabhängig davon, wo der genau liegt? Überprüfe vor Ort, ob deine Ziele realistisch sind.
Viele Ziele lassen sich übrigens erreichen, ohne ein unnötig großes Lawinenrisiko einzugehen!
Es braucht nur eine gute Vorbereitung und ein bisschen Flexibilität.
Deine Skills
Mach dir klar, was du kannst und wo deine Grenzen liegen.
Sei ehrlich, wenn du dir zum Beispiel folgende Fragen stellst:
Kannst du die Fragen nicht ehrlich mit 'ja' beantworten? Dann steig‘ einfach ein bisschen kleiner ein.
Deine Gruppe
„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ ist beim Freeriden eindeutig das falsche Motto. In Gruppen herrscht aber oft eine solche Grundstimmung. Redet über eure individuellen Ziele und schaut, ob sie zusammenpassen! Bildet im Zweifelsfall Gruppen, in denen die Ziele ähnlich sind. Gruppendynamiken können sonst das Verhalten der einzelnen Gruppenmitglieder so beeinflussen, dass Selbsteinschätzungen von Motivation und Fähigkeiten ignoriert werden. Das kann zu gefährlichen Situationen, Unfällen und Lawinenabgängen führen.
Mach dir klar, wie deine Gruppe tickt!
Gefährlich kann's zum Beispiel werden, wenn
ihr Top-Leistungen voneinander erwartet
eure Skills sehr unterschiedlich sind
ihr eure Tour nicht an die aktuellen Bedingungen anpasst, sondern immer an euren ursprünglichen Plänen festhaltet
wenn du dich auf die anderen verlässt, ohne selbst mitzudenken
die Gruppe zu groß ist
Die Infos, die du hier bekommst, sind eine wichtige Basis. Aber: Diese Infos ersetzen keine Ausbildung!