Der Begriff “Jungmannschaft” - Die Erfindung eines Nazis

JDAV Positionspapier: Der Begriff “Jungmannschaft” - Die Erfindung eines Nazis 

Wir fordern alle Mitglieder der JDAV auf, die Bezeichnung „Jungmannschaft“ wegen ihrer nationalsozialistischen Konnotation nicht mehr zu verwenden. Stattdessen appellieren wir an entsprechende Jugendgruppen, sich eine Benennung zu geben, die unseren Grundsätzen und Bildungszielen entspricht. 

Der nationalsozialistische Hintergrund des Begriffs „Jungmannschaft“ 

Der Begriff „Jungmannschaft“ wurde 1921 von Eduard Pichl, einem radikalen Antisemiten und völkischen Nationalisten in der Sektion Austria, eingeführt. Gruppen junger Bergsteiger im Deutschen und Österreichischen Alpenverein sollten „arisch gesinnt“ sein und „bewusst auf dem Boden des Deutschtums, des Heimats- und Vaterlandsgedankens stehen“. Frauen waren von der Teilnahme ausgeschlossen. Ziel war die Schaffung eines „starken, bergsteigerischen Rückgrats" für einen „Verein deutscher Bergsteiger". Der Begriff wurde bald für viele Gruppen junger Erwachsener im DuOeAV verwendet und festigte somit die völkisch-nationalistische, antisemitische und sexistische Prägung der Jugendarbeit im gesamten Alpenverein. Dies symbolisierte eine Politik, die ihren weiteren Verlauf im Ausschluss der Sektion Donauland 1924 und dem Eintreten für den Nationalsozialismus ab 1933 nahm. 

Gegensatz des Begriffs „Jungmannschaft“ zu unserer Haltung heute – Notwendigkeit zur Veränderung 

Noch heute nutzen viele Gruppen junger Erwachsener in unseren Sektionsjugenden den Begriff „Jungmannschaft“. Diese Bezeichnung steht in starkem Kontrast zur heutigen Haltung der JDAV und unseren Einsatz für Inklusion, Gleichberechtigung und Völkerverständigung. Die Beibehaltung dieses Terminus würde unseren grundlegenden Überzeugungen widersprechen. Wir wollen unsere Vergangenheit und die daraus resultierende Verantwortung kritisch reflektieren. Daher fordern wir alle Sektionsjugenden auf, die Bezeichnungen „Jungmannschaft“ bzw. „Juma” nicht mehr zu verwenden. Stattdessen wählen wir eine zeitgemäße Benennung, die im Einklang mit unseren Grundsätzen und Bildungszielen steht. Auch in Satzungen und Ordnungen soll der Begriff nicht mehr verwendet werden. 

Für eine verantwortungsvolle, vielfältige und offene JDAV! 

Beschlossen durch die Bundesjugendleitung am 10.12.2024