Nachdem uns schon die Frage beantwortet wurde, warum der Rohstoff Daune so wichtig ist, geht es nun mit der Frage weiter, wie sie gewonnen wird. Auch das erzählt uns wieder Johannes Branke aus dem Knotenpunkt-Redaktionsteam:
Daune stammt von Wasservögeln wie beispielsweise Enten und Gänsen. Für die Daunengewinnung lassen sich mehrere Arten unterscheiden:
„Schlacht-“ bzw. „Totrupf“: Weltweilt werden Daunen als Nebenprodukt in der Nahrungsmittelproduktion gewonnen. Sie werden gerupft, nachdem die Tiere geschlachtet worden sind.
„Lebendrupf“:
Beim Mauserprozess (natürlicher, hormonell gesteuerter Prozess, bei dem sich das Gefieder erneuert) – Bei vorsichtiger Handhabung kann das für das Tier schmerzfrei passieren. Dies ist in der Realität leider nicht der Fall, da jedes Tier einen individuellen „Zyklus“ hat.
Beim industriellen Lebendrupf wird nicht auf den individuellen Mauserprozess der Tiere geachtet. Arbeiter rupfen unter Zeitdruck lebende Tiere. Diese sind starkem Stress ausgesetzt. Es kann zu Knochenbrüchen und anderen Verletzungen führen. In jedem Fall ist der Lebendrupf mit Schmerzen verbunden, häufig verenden die Tiere auch nach dieser Prozedur.
Sammeln von Eiderdaunen. Die freilebenden skandinavischen Eiderenten polstern mit ihren Bauchdaunen ihre Nester, welche (in Deutschland) nach Aufzucht der Jungtiere gesammelt werden dürfen. Durch diese nicht ergiebige Nutzung sind die Eiderdaunen die teuersten und wertvollsten Daunen.
Nächste Woche geht es weiter mit dem Thema "Woher kommen die Daunen, die in unseren warmen Daunenjacken stecken? Und wie können wir sicher sein, dass die Daunen aus unseren Jacken nicht durch Lebendrupf gewonnen wurden?"