Folge 02 - Berge in Bewegung
Ein Gespräch mit Roland Stierle über die Zukunft der Alpen
25.04.2024, 14:30 Uhr
Unsere Berge verändern sich. Die ansteigenden Temperaturen, aber auch der Einfluss von uns Menschen hinterlassen ihre Spuren. Das stellt den DAV als Natur- und Bergsportverband vor neue Herausforderungen und bringt komplizierte Fragestellungen auf. Was bedeuten die neuen Gegebenheiten für unsere alpine Infrastruktur? Wie steht es um die erneuerbaren Energien im Alpenraum? Müssen wir zurück zu einer radikalen Einfachheit auf Berghütten? Und welche Rolle spielt dabei eine rote Rohrzange? Um das zu beantworten haben wir dieses Mal Roland Stierle, den Präsidenten des Deutschen Alpenvereins, zu Gast im Jugendraum.
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Transkript der Folge 02
Raoul: Dann begrüßen wir heute ganz herzlichst Roland Stierle, den Präsidenten des Deutschen Alpenvereins, mit dem wir jetzt sprechen können, über die Berge 2050 die Herausforderungen, die wir in den nächsten Jahren sehen vielleicht ein, zwei Sätze zu Roland. Roland, Du bist schon lange DAV Mitglied. Ich weiß, wir standen mal auf so einer Leiste, wie lang ist mein DAV Mitglied, da musst du zumindest für uns beide in unterschiedliche Dimensionen die Leiste verlängert werden. Aus der Sektion Stuttgart und seit einigen Jahren auch schon Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins gewesen und da auch zuständig für das Thema Naturschutz oder auch für den Präsidialausschuss Natur und Umwelt und seit 2022 Präsident des Deutschen Alpenvereins. Roland, bevor ich dir das Wort gebe, vielleicht eine Einstiegsfrage. Wir haben ja vor Kurzem das Alpine Museum wieder eröffnet und in der Dauerausstellung zum Alpinen Museum wurde jungen Gästen die Frage gestellt, was sind Berge für sie? Und ich hatte in dem Buch einen einen Satz gelesen, da stand „Die Berge sind kein Ort, kein Bild, kein Gegenstand, sie sind ein Gefühl“ und ich fand das sehr griffig, weil das für mich persönlich auch ähnlich ist. Und deshalb wollte ich dich fragen, was sind denn die Berge für ein Gefühl für dich? Und wie schaust du auf sie drauf? Mit Blick auf die nächsten Jahre?
Roland: Das ist ein ziemlich kluges Statement, dass die Berge ein Gefühl sind, das beschreibt, vielleicht aber auch ganz, ganz gut, auch für mich, weil die Berge sind für mich ein spezieller Ort. Ein Ort, wo ich mich wirklich wohl fühle, auch wenn es manchmal vielleicht lebensgefährlich war, aber insgesamt sich aufzuhalten in einem Naturraum mit sportlicher Betätigung und vielleicht auch nur mal im Berggras liegen und genießen und schauen, was er über uns und neben uns und neben sich vorgeht, das ist ein ganz, ganz großer Genuss. Und deswegen glaube ich schon, dass Berg ein Gefühl sind. Manche sagen auch, wie Berge schmecken, so schmecken die Berge, so ein Gefühl hat man auch, wenn man in den Bergen ist. Das ist was anderes für mich, als wenn ich an der Nordsee bin oder durch eine fremde Stadt marschiere. In den Bergen fühle ich mich zu Hause.
Raoul: Und wie geht es den Bergen?
Roland: Den Bergen an sich geht es gut. Die Leben und bewegen sich seit 30/40.000.000 Jahren. Das tun Sie weiterhin, haben sich in dieser Zeit ständig verändert. Aber was jetzt dazu kommt, sie verändern sich sehr, sehr schnell und deswegen geht es den Bergen gut, aber der Natur der Berge, die muss ich auf diese Veränderung ganz anders einstellen, wie das in der Vergangenheit vielleicht noch der Fall war.
Ella: Du meintest eben, du fühlst dich total wohl in den Bergen. Was trägt denn konkret dazu bei, dass du dich sowohl fühlst in diesem Raum?
Roland: Es sind möglicherweise zwei Themen. Der eine ist der Aufenthalt in der Natur, und zwar in einer wirklichen Naturlandschaft, das ist ja keine künstliche Landschaft, wenn ich über einen Golfplatz gehe, bin ich auch in der Natur, aber die Berge sind ja völlig andere wilde Natur, da gibt es andere Regeln. Das ist der eine Punkt, was man in den Bergen so gut gefällt. Und dann betreibe ich unwahrscheinlich gerne Bergsport oder ich sag, na immer noch Bergsteigen dazu. Und es bringt eine unwahrscheinliche Freiheit und das Gefühl, auch Freiheiten. Und es befriedigt mich auch ungemein, wenn ich irgendein Ziel erreicht habe, in den, das muss nicht ein Gipfel sein. Bei vielen Klettertouren war es ein Band, wo man rausgeht, ein Umlenkhaken, aber das sind einfach die inneren Gefühle, die mich unwahrscheinlich zufrieden stellen.
Raoul: Wenn man jetzt, das ist eben angesprochen, sie sind in Bewegung, wenn man sich anschaut, was diese Bewegung für uns als Bergsportler, als Bergsteigerinnen bedeutet, dann würde mir als erstes einfallen, irgendwie Steinschlaggefahr erhöht sich, Wege müssen geschlossen werden oder Hütten können nicht erhalten werden. Es ist jetzt sehr spontan auch, so der Lebensrealtität eines einzelnen Bergsportler eben gesprochen. Ist das ein Phänomen, was uns als Alpenverein jetzt die letzten Jahre mehr beschäftigt hat, also die Themen Steinschlaggefahr oder Permafrost, oder ist das so viel wie die letzten Jahre schon immer gewesen?
Roland: Nein, ich glaube, die Ereignisse der letzten Jahre haben sich verdichtet. Es kommt ja hinzu, dass unsere Infrastruktur etwa vor 150 Jahren begonnen wurde aufzubauen, und da waren es war das Ende einer kleinen Kühlphase die Gletscher waren am weitesten fortgeschritten, und es war über Jahrzehnte hin relativ stabil und das auffällige, also Bergstürze oder so irgendwas, das hat es immer schon geben. Es ist also kein neues Phänomen, aber die Häufigkeit der Bergstürze und der Eisbälle in den letzten 10/15 Jahren, die ist schon aufmerksam zu verfolgen und wir kommen leicht zu dem Schluss, es hat sich vervielfacht gegenüber früher und deswegen ist es durchaus ein Zeichen, dass ich in den Bergen mehr tut, als man vielleicht als Städter wahrnimmt. Was den Klimawandel oder überhaupt die weitere Entwicklung unserer Welt anbelangt.
Ella: Mhm, da sind wir jetzt schon mitten im Thema, irgendwie, worüber wir auch sprechen wollten. So Klimawandel im Alpenraum und was, was tut es auch mit unserer Infrastruktur, die wir irgendwie als DAV dort haben, und da ist ja auch, also das ein ganzen zentraler Punkt, mit dem wir uns bei unserem Positionspapier auf der letzten Bundesjugendversammlung zu den Alpen im Jahr 2050 beschäftigt haben, dieser Bereich, Infrastruktur. Ja, der DAV sagt ja auch ganz klar, dass die der Ausbau der touristischen Infrastruktur im Alpenraum abgeschlossen ist. Ich frag mich da aber immer jetzt, wie geht man mit den neuen Gegebenheiten um an Standorten, die wirklich klimawandelbedingte Probleme bekommen, also die vielleicht ihre Wasserversorgung nicht mehr aufrechterhalten können, oder dass manche Orte irgendwie touristisch uninteressanter werden, weil der Gletscher als Tourismusziel Wegschmilzt usw. Also ich stell mir da mal die Frage zu welchem Preis wird da die Infrastruktur jetzt aufrechterhalten oder wann ist vielleicht auch der Moment gekommen, wo man sagt ja, dann wird rückgebaut oder aufgegeben. Als Standort gibt es da irgendwie vom DAV so ne Linie, was gerade verfolgt wird?
Roland: Wir sind hier in einer Situation, die beispielsweise die Skigebietbetreiber seit 20/30 Jahren sind. Die haben keinen Schnee mehr. Und was machen Sie, Sie bringen den Schnee künstlich daher, indem Sie Wasser hochpumpen und dann Eiskristalle daraus machen. Und diese Frage stellte der Gletcher jetzt für den DAV. Auch wenn eine Hütte kein Wasser mehr hat, sollen wir das Wasser wie in den Schneekanonen zur Hütte hochpumpen, hochfliegen, hochtransportieren, wie immer, das ist eine eine große Frage, wo es bisher keine abschließenden Antworten dazu gibt. Es kann sein, dass man mal vorübergehend 1/2 Jahre vielleicht überbrücken muss oder ein paar Wochen im Jahr, wo es tatsächlich das Wasser knapp wurde aus vielerlei Gegebenheiten. Es mag sein, dieses Problem ist erkannt, aber nicht abschließend bearbeitet. Ein Ergebnis daraus aus den Diskussionen, die wir heute führen, ist, wir müssen den Wasserverbrauch auf der Hütte drastisch und ich meine wirklich drastisch und um den Faktor 10 reduzieren pro Gast. Und dann können wir über Zisternen und auch über größere Perioden, wo Regenwasser ausfällt, also wenn es keine natürlichen Quellen mehr gibt, können wir Hütten auf einem bestimmten Standard weiterhin führen. Sollte das alles nicht mehr möglich sein. Dann gibt es 2 Möglichkeiten: wir benutzen die Hütten als Biwakschachtel der Bergsteiger, der Bergsteigerin bringt ihr Wasser selber mit, was ja in den Westalpen eigentlich nicht ungewöhnlich war. Oder aber man kann die Hütte tatsächlich nicht mehr benützen, diese Möglichkeiten, die gibt's, und die muss man, die muss man diskutieren, und deswegen war das Symposium in Benediktbeuern neulich ein erster Schritt dazu, und ich hoffe, dass wir dieses Thema, da geht es ja auch um eine Werbediskussion wie wir mit dem Thema umgehen im nächsten Jahr in der Werkstatt vertiefen können.
Ella: Hast du da konkrete Beispiele für Standorte, wo das heute schon der Fall ist, dass man sich mit solchen Fragestellungen auseinandersetzen muss?
Roland: Muss sagen, unglücklicherweise ist eine der Hütten, die dem Bundesverband gehören, davon betroffen, nämlich die neue Prager Hütte. Die haben wir auf den allerneuesten Stand gebracht vor wenigen Jahren. Haben es sogar noch mitbegleitet, dass sie unter Denkmalschutz gestellt wird und durch den oder rasanten Gletscherrückgang am Großvenediger oder zum Großvenediger hin sind die Quellen versiegt. Und wenn es jetzt lange Perioden gibt, wo es nicht regnet, dann geht dort oben das Wasser aus. Und wir müssen uns jetzt überlegen, wie kann man Wassersparmaßnahmen machen, also dass ich da keine Duschen mehr gibt. Es ist ganz klar, aber eines der Großen, da die Wassersenken in einer Hütte ist die Toilette und dort kommt jetzt die Schwierigkeit dazu, wir können nicht einfach Trockentoiletten einbauen, weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht, das heißt, wir müssen uns jetzt wirklich konkretes und innovatives überlegen, wie wir da Zurande kommen, das ist einer der Hütten, die momentan ganz vorne stehen es gibt aber auch andere Hütten, die ein paar Wochen mit dem Wassertransport per Materiallift überbrücken. Das sind natürlich im Moment hauptsächlich die Hütten am südlichen Alpenkamm betroffen und die Situation deutlich schwieriger ist. Es gibt aber auch Hütten am nördlichen Alpenkamm. Ich nenne jetzt mal bloß zwei, in Berchtesgaden ob das das Watzmannhaus oder Störhaus, die machen große Vorsorge bereits mit großen Zisternen, um das Regenwasser möglichst lange zu nützen.
Raoul: Ich kenn das von meiner eigenen Sektion. Wir haben die Kaunagradhütte, wir haben ja auch quasi Wasserspeicherung aus Schneewasser und keine Quelle oder ähnliches und das, was ich die letzten Jahre wahrscheinlich würden, das einige, die uns zuhören auch so beschreiben von ihrer Hütte, sehe ist so ein Spannungsfeld auf der einen Seite gibt es den Wunsch bei uns auf der Hütte, wir haben keinen Mobilfunkempfang, dass es da jetzt WLAN gibt. Das ist da für 6,50€ weiterhin duschen gibt, obwohl wir ne Trockentoilette haben, das ist den Drang gibt nach mehr Zweibettzimmern und auch wir als Sektion natürlich auch ne gut ausgelastete Hütte haben wollen und auch irgendwie jetzt nicht sagen, jedem Bedürfnis widersprechen wir. Gleichzeitig wollen wir natürlich auch, also logischerweise müssen wir auch den Folgen des Klimawandels oder auch die Realitäten, vor denen wir stehen, gerecht werden. Also wie schaust du auf dieses Spannungsfeld? Auf der einen Seite den die Hütte oder auch das Bergsteigen für mehr Menschen möglich zu machen, die vielleicht auch andere Rahmenbedingungen sich wünschen als auch quasi, dass es gar nicht möglich machbar ist, weil Ressourcen begrenzt sind.
Roland: Ich glaube, das Spannungsfeld des gab es seit der Alpenverein Hütten baut. Und den Ersten oder den Größten Tumult gab es nach dem Ersten Weltkrieg, da haben wir ähnliche Situationen gehabt wie jetzt. Die Hütten waren völlig überlastet und dann kamen einige schlaue Leute auf die Idee mit den Tölzer Richtlinien den Hüttenkomfort massiv zurückzudrehen. Es hat Wirkung gezeigt, aber ist in der Zwischenzeit natürlich verpufft. Aber da will ich dazu zwei Sachen sagen, was meiner Meinung nach auch in die in der Zukunft eine Bedeutung hat. Wir müssen schauen, dass wir die Hütten optimal bewirtschaftet bekommen, weil die Leute, wo die Hütten bewirtschaften, die wollen Geld verdienen, müssen Geld verdienen, wenn sie dort oben sind, und es muss sich irgendwo rechnen. Aber es rechnet sich aus meiner Sicht, ob ich jetzt die Hütte, ob ich 8000, Übernachtungen hab oder 6000 Übernachtungen. Es lässt sich durchaus darstellen, indem ich das Angebot und die Preise dann halt entsprechend anpasse. Wichtig ist es für mich in dem Zusammenhang, dass wir propagieren, erstens die Genügsamkeit auf der Hütte, dass wir nicht in einem Talhotel sind und dass wir auch am Berg gar nicht brauchen oder erwarten. Dann haben wir ganz andere Einflüsse, da werden ganz andere Glückshormone freigestellt, als wenn ich ein 5 Gänge Menü in einem Sternerestaurant esse oder zu mir nehme, das brauch ich in auf einer Hütte gar nicht, da ist die Umgebung, was mir am Anfang schon diskutiert haben, das Gefühl in den Bergen zu sein, es schüttet ganz andere Glückshormone aus wie im Tal. Und dann müssen wir die Barrieren um in die Berge zu kommen nicht weiter absenken. Und die Berge sind nicht für jedermann geeignet, das muss man immer wieder sagen, auch wenn man es nicht gerne hört. Wer erst mal mit dem Bus 5 Stunden sich erspart, weil er in ein Gebirgstal fährt und dann noch den Rucksack hochfahren lässt, weil er 10 Kilo nicht tragen kann, der muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob Bergsteigen, Bergsport für ihn der richtige Freizeitausgleich ist. Und das müssen wir unter einen Hut bekommen und dann glaube ich auch, dass unsere Hütten in der zukünftigen Bewirtschaftungsform eine gute Zukunft haben werden.
Raoul: Mhm, ich, ich vermute, dass du es genauso meinst. Ich würde es mal anders formulieren. Ich glaube nicht jede Hütte ist für jeden geeignet oder jede, sondern es sollte sicherlich schon auch noch irgendwie Hütten im Mittelgebirge geben oder im talnahen Bereich, wo auch Menschen die nicht so mobil sind auch noch hinkommen können, aber die Aufgabe ist nicht ich bleibe mal bei meiner Sektionshütte eine Hütte die dreieinhalb Stunden aufstieg hat den Aufstieg soweit zu verkürzen, dass jeder auf die Hütte kommt, sondern die Antwort ist, nicht jeder schafft es und nicht jeder kann das und das ist die Realität wie nun mal Berge funktionieren sie sind nun mal nicht für alle zugänglich. Ich finde einen Punkt den du gesagt hast, den würde ich gerne noch mal stark machen, weil ich da selber immer wieder mich frage, warum wir an manchen Stellen da in die falsche Richtung schauen. Ich würde mal sagen, Hütten und Bergsteigen ist deshalb so attraktiv, weil es eben nicht auf dem platten Land laufen ist. Und das bedeutet auch, dass zum Bergsteigen dazu gehört, 3 Tage nicht zu duschen und auch dazu gehört, mit anderen in einem Zimmer zu liegen und zu ertragen, dass da Menschen schnarchen. Und manchmal frage ich mich, ob diese neudeutsch, würde man sagen, diese Einfachheit oder diese Genügsamkeit nicht auch etwas ist, was man so im städtischen Bereich brauchen könnte. Ich will da keine Frage draus formulieren, ich hab mich, wir haben ja dieses dieses Label, wir haben die wir „So schmecken die Berge“, ob man nicht eigentlich mal Berge in der Stadt macht und quasi für für Hotels quasi einen Label produziert, einfache Unterkunft, dass man auch sich entscheiden kann in Berlin Mitte quasi einfach unterzukommen und dann bedeutet das eigentlich das, was andere früher Jugendherbergen genannt haben, aber das ist so der Gedanke, also die die Stärke des Bergsteiger der Hütte, auf der auf den Bergen ist ja nicht immer besser, schöner, toller so, und das hast du, und das würde ich jetzt jetzt aufgreifen, mal uns in der JDAV vor einem Jahr ja so ein bisschen erzählt, also kandidiert hast für den Präsidentenposten. Dass du manchmal gerne das Wasser abdrehen würdest. Das Warmwasser beim Duschen und dann haben wir dir da im Gegenzug eine Zange geschenkt, damit du das Mal machen kannst. Du hast eben 2 Stichworte schon gesagt, eine Werkstatt nächstes Jahr vom Deutschen Alpenverein findet statt. Was sind die nächsten Schritte, wo wir quasi jetzt agieren müssen, wo würdest du die Zange ansetzen, damit wir quasi zukunftsfit werden in dem Bereich?
Roland: Vielleicht noch eine Bemerkung zuvor meine vorigen Ausführungen, die haben sich immer auf Schutzhütten bezogen, als im Wesentlichen auf Kategorie 1 Hütten, bei Talhütten, die ich für absolut notwendig und zukunftsfähig halte, nämlich wenn man die Anreise, die wird ja in Zukunft nicht mehr so aussehen wie heute, dass ich mit dem Auto einfach irgendwo hin fahre. Dann bekommen wir eine ganz neue Bedeutung und eine Talhütte oder vor allem auch eine Mittelgebirgshütte hat einen anderen Charakter. Das sind oft Familienhütten, wo es auch Urlaub machen kann, wo ich ein ganz anderes Angebot vor mir habe, die würde ich auch differenziert betrachten, aber die Schutzhütten, da wäre ich sehr asketisch unterwegs und da kommt auch siehste diese rote Rohrzange ins Spiel. Da war ich fast schon ein bisschen peinlich berührt, weil mich das an alte Sprüche erinnert hat. Aber ich würde keine Abstriche machen heute. Duschen, zumindest warme Duschen auf einer Hütte im Bus für das Personal, das ist schon aus gewerberechtlicher Sicht möglich, sind notwendig. Was ich absolut für nicht notwendig halte, sind Warmduschen für Gäste. Es gibt natürlich Möglichkeiten, wenn das Wasser im Überfluss da ist, wenn man am Bach liegt oder wenn man die Energie aus dem Wasserkraftwerk sonst gar nicht verwenden kann, dass man das dann anbietet. Und vielleicht dann auch noch die biologische Kläranlage noch ein bisschen damit aktiviert, das ist alles gut, aber das sind Einzel und Sonderfälle. Aber ich frage mich wirklich, warum ich auf einer Hütte warm duschen kann, die Hygienemöglichkeiten, die gibt es auch so. Entweder habe ich außen ein Brunnen oder innen ein Waschbecken, da kann ich mich bestens waschen und mein Gott, wenn ich mal eine Woche oder 2 Wochen auf einer Hüttentour bin, dann hat man halt gewisse Gerüche und mit denen muss man halt auch umgehen können, wenn das andere so haben. Also nach wie vor Hütten und Duschen passen aus meiner Sicht nicht zueinander.
Ella: Ist es denn vielleicht auch sowas, was du eher noch aus deiner Anfangszeit beim Alpenverein so kennst? Also Raoul meinte ja eingangs, du bist schon super lang Mitglied beim Alpenverein. Ist es so eine Entwicklung, die sich erst quasi in den letzten Jahren oder ja letzten 10/20 Jahren so ergeben hat, dass man inzwischen auf super vielen Hütten warm duschen kann und die du aber von deinen anfänglichen Bergzeiten gar nicht mehr s kennst?
Roland: Also, eines der, da muss man sich nicht damit rühmen, aber es war in der Tat so. Wir hatten früher unser Zeltlager an den 3 Zinnen am ein Partonsattel, da gibt es weit und breit keine Quelle. Und das Wasser, das wir gebraucht haben, haben wir uns in der Lavaredohütte erbeten. Es waren am Tag so ein bis 2 Liter für Kaffee, Tee und Nudelwasser. Auf die Idee, dass man dich da heut mal waschen müssen, die sind mir gar nicht gekommen. Es gab gar keine Möglichkeit da dazu und es war sicherlich waren das prägende Momente oder wenn man in den Westalpen dann auf einer Bergtour vielleicht mit 2/3 Biwaks sich herumschlagen muss, dann kommt man auch nicht auf die Idee, dass man sich waschen muss, das tut man dann im Tal, wenn man wieder zurück ist. Und die meisten, wo beispielsweise eine Hüttendurchquerung machen, wenn man mal den E 5, die kommen auf die Kemptener Hütte nach 3 Stunden Anstieg und fordern als erstes mal eine Dusche, absolute Lachnummer, dann steigen sie am anderen Tag 2 Stunden ab und sind in einem Talort, da könnten sie wenn sie wollen in der Pension gehen, da braucht man nicht irgendwo auf der Hütte duschen oder dann am nächsten Tag über die Memminger Hütte. Er läuft mal 2 Stunden hoch oder 3 und dann war es das und dann steigt man wieder ins Tal. Ab da hat man Bäche und Sonstiges wo man sich erfrischen kann. Also das wird derart hochgespielt, die Dusche und es liegt natürlich auch im Angebot, das ist für manche ist es attraktiv das anzubieten, weil sie da noch 5€ abkassieren können. Das ist alles nachvollziehbar, aber nach wie vor Gästeduschen auf Hütten sind so unnötig wie ein Kropf.
Ella: OK, ich schließ da draus du hast die rote Rohrzange immer im Rucksack, wenn du in die Berge gehst.
Roland: Ja, ich trage sie nicht wie eine Munstrant vor mir her die rote Rohrzange, aber sie ist in meinem Kopf verankert, und die steht für Genügsamkeit, ein Symbol für Genügsamkeit in den Bergen.
Ella: Finde ich ein schönes Symbol, dass wir dir da als JDAV noch malmitgeben durften. Ich würde noch einmal einen Bogen machen, und zwar zu einem anderen Thema, über das wir noch sprechen wollten, und zwar das Thema erneuerbare Energien im Alpenraum. Auch das kommt in unserem Antrag von der Bundesjugendversammlung dazu vor. Weil es ein Thema ist, wo ja oft irgendwie auch so vermeintlich der Klimaschutz im Konflikt mit dem Naturschutz steht, weil die alten sich eigentlich aufgrund ihrer Topographie für Wasserkraft oder an einigen Standorten auch für Windkraft total gut eignen würden. Und wenn wir die Energiewende schaffen wollen, dann müssen wir ja auch gerade in den Bereichen irgendwie in den nächsten Jahren massiv ausbauen, aber auch da ist so wieder ein bisschen die Frage, ja zu welchem Preis wollen wir das gerade im Alpenraum auch. Ja, und da würde ich gerne auf ein Thema eingehen. Und zwar hat sich der DAV ja im letzten Sommer stark gegen den geplanten Ausbau von Ausbau von dem Wasserkraftwerk im Kaunertal positioniert und da würde mich jetzt von deiner Seite interessieren, was hat denn zu dieser Positionierung geführt?
Roland: Also wenn man das mal aus Alpenverein sich sieht, sind es zwei wesentliche Gründe. Zum einen das Platzertal, wo dieser Stausee für das Pumpspeicherkraftwerk hinkommen soll, ist bisher ein völlig unverfügtes, touristisch nicht genutztes Tal. Bleibt also wirklich der Natur überlassen. Und wenn sich da ein Wanderer oder ein Bergsteiger mal verirrt, dann kann er die Natur pur genießen dort oben. Also da wird eine Geländekammer erschlossen, die bislang wirklich unverfügbar war, ist der eine Punkt. Der zweite Punkt, und der ist vielleicht noch ein bedeutender. Das Wasser kommt ja nicht aus dieser Geländekammer es sind Stausee, auffüllen soll dann es kommt von 30 Kilometer Entfernung durch Stollen und es wird letzten Endes entwässert, dass das Ötztal. Es gibt zwar deine Mindestwassermenge, wo auch in der Ötztaler Ache und in der Grögler Ache sein muss, aber die ganzen Wasserschwelle, die es dort gibt, vor allem im Frühjahr, die werden abgezogen. Um in das Plaza Tal in den Pumpspeichersee zu lenken. Das hat langfristig große Folgen für die Artenvielfalt in der Ötztaler Ache, weil es wird, wenn es keine Überschwemmungsrhythmen mehr gibt, wird es das Bild völlig verändern, es wird unter Umständen viel zu wenig Wasser dort sein, man darf ja nicht vergessen, die Ötztaler Ache wird ja immer noch auch für die Schneekanonen in Sölden missbraucht. Und das sind 2 wesentliche Punkte, wo ich sage, man legt Täler trocken oder tut einen großen Schritt da dazu bei und nimmt Veränderungen im Naturhaushalt, in der Artenvielfalt in Kauf. Auf der anderen Seite erschließt man ein bisher unerschlossenes Tal und dabei will ich noch gar nicht reden, was 10 Jahre Baumaßnahmen dort verunstalten. Ich glaube, wer heute nach Kühtai guckt und was dort am Sellrain oben verbrochen wird, das ist unsäglich. Und dann hab ich noch nicht einmal eine Umweltverträglichkeitsbilanz gemacht, was ich mit den Baumaschinen einen CO 2 ausstoße. Ob ich das hinterher wieder beim Spitzenstrom wirklich kompensieren kann über Jahrzehnte, das sind für mich die Punkte, wo ich sage Blattertal ist völlig unnötig und muss der Alpenraum, du hast es richtig gesagt und seine Topologie her, ist er natürlich für die Wasserkraft bestens geeignet, aber es gibt genügend Wasserkraftwerke, man muss nicht nur künstlich jetzt Sachen konstruieren um weitere Kraftwerke zu bauen, das dient unter dem Vorwand des Klimaschutzes dient das leider, möchtest klipp und klar sagen der Profitmaximierung für Spitzenstrom. Und es hängt natürlich auch mit dem Klimawandel zusammen, mit unserem Ruf, mehrere generative Energien zu machen. Aber ich glaube, da müssen wir andere Wege gehen. Also ich will jetzt nicht Energie einsparen, ständig das Wort reden, das ist auch nicht so einfach, wie man das dahin sagt, aber es könnte ganz andere Energiequellen in Europa geben, auf die wir zurückgreifen müssen und da ist ja immer diese Blase Wasserstoff im Raum. Aber das könnte tatsächlich neben den vielen Windkraftwerken, die man an ganz anderen Orten bauen kann als in den Alpen, durchaus noch. Ein großes Innovationsfeld.
Ella: Das müsste dann aber für dich quasi gegeben sein. Also würdest du sagen, es gibt Standorte in den Alpen, wo man trotzdem ausbauen könnte und wenn ja, also wie sehen die aus, was müsste gegeben sein?
Roland: Also die Alpen sind ja, ich habe jetzt die Zahlen nicht parat, die Alben sind ja auch mit Wasserkraft massiv erschlossen. Die ganzen Pumpspeicher sehen vom Großglocknergebirge bis nach Vorarlberg gibt es ja überall Pumpspeicherseen oder Seen, die bereits Energie liefern, aber die zum großen Teil noch ohne kilometerlange Tunnelsysteme und Entwässerung von Nachbartälern auskommen. Ich glaube, die Erschließung der Alpen ist auch Energietechnisch geschlossen.
Ella: Okay.
Raoul: Also die Alpen, die… die Alpen sind energieträchtig ich, der Satz wirkt noch nach in meinem Kopf… wir haben jetzt hier über Wasserkraft geredet, ich hätte eine Frage dann doch noch mal zu Windkraft, weil diese Diskussion, ich würde mal dann sagen, du hast wahrscheinlich auch Windkraftanlagen in dem Fall damit gemeint und da würd mich interessieren warum wir oder du das so siehst? Die Diskussion hat man ja quasi in allen besonderen Ökologiegebieten, die hast du quasi an der Nordsee, wo quasi sagen, Hey, diese Windkraftanlagen, die ich verkürze, zerstören die Landschaft. Ich tut sie nichts der Artenvielfalt einschränken, also das Spannungsfeld, das hast du zum Teil im Alpenraum, wo quasi auch die einen sagen würden so ein Windkraftanlagen quasi verschandelt zwar die Landschaft, aber tut jetzt nichts der Biodiversität kosten. Warum… Also soll man quasi Windkraftanlagen nur noch auf dem flachen Land bauen. Also wie würdest du da auf das das Thema schauen?
Roland: Es ist nie Schwarz-Weiß, weil es gibt immer Grautöne. Zum Beispiel, es gibt ja Hütten als Beispiel mit einer dezentralen Energieversorgung, die sich ein Windrad bedienen, da wird neben der Hütte ein Windrad aufgestellt, da gibt es verschiedene Formen und dann bringt es die Energie für die Hütte. Ich habe keinen großen Eingriff in die Natur, was Infrastruktur anbelangt. Vermutlich kaum irgendwelche Probleme mit Vogelflug oder ähnlichem Thema und es gibt in den Alpen tatsächlich Gebiete, die sich auch für die Windkraft eignen. Das sind jetzt in den Zentralalpen gibt es möglicherweise auch ein paar Hotspots, wo man Windrad oder 2 aufstellen kann, wo die Alpen dann langsam auslaufen, im Osten Österreichs, da mag es ganz andere Verhältnisse geben, über die ich aber nicht so genau Bescheid weiß. Was ich im Wesentlichen gegen Windparks im Alpenbereich also zwischen Bregenz und Salzburg oder Dachsteingebirge Säe, das sind 3 wesentliche Themen. Ein Windrad steht nicht von alleine im Gebirge. Das braucht enorme Infrastruktur. Ich muss größte Sockel aufbauen und verankern, weil ich ja auch ziemlich schnell die Windräder ein und ausschalten muss bei Sturmböen, und die sind in den Alpen halt noch mal anders wie im Flachland, also da sind die Extremitäten deutlich größer, das ist ein Punkt und dann habe ich natürlich ein Windrad im Gebirge. Ich brauche einen Anschluss. Ich muss ja ans Netz kommen, das heißt, ich muss entweder von diesen Windparks oder von den Windrädern 2, 3, 5 Stück muss ich wieder entweder Hochspannungsleitungen überirdisch oder per Kabel in der Erde bauen. Ein Riesenaufwand im Gebirge, ein Riesenaufwand, der mit dem Flachland nicht zu vergleichen ist. Und dann kommt noch eins dazu, was man aber natürlich technisch umgehen kann. Viele Windräder sind ja noch mit Öl halte ich im Getriebe ausgestattet beim Blitzschlag oder wenn so ein Windrad umfällt. Wenn sie nicht nur 100 Quadratmeter Öl versorgt, sondern dann sind Quadratkilometer Trinkwasser verseucht im Gebirge, und das kann man zwar technisch umgehen, aber man muss es im Blickwinkel haben und deswegen glaube ich. Die Alpen für die Windräder wirklich ein ungeeigneter Standort Sind. Ausnahmen mag es, möge es geben, es sind ja im Moment sind ja auch vor allem von den Schweizern visionären Berge im Gespräch, wo man, die man mit Solarpaneelen tapeziert. Da kann man sich auch drüber Gedanken machen, ob das für den einen oder anderen Standort vielleicht eine Möglichkeit wäre. Weil man hat mich in der Höhe, der Wirkungsgrad wird ansteigen und und und. Aber das muss man sich genau angucken, aber sie sind in jedem Fall kein so wilder Eingriff, von der Optik mal ganz abgesehen, wie Windräder im Zentralalpenbereich.
Raoul: Ich glaube die die Antwort, ich meine, da sind wir als JDAV sehr, sehr eng mit dem, was du da auch beschrieben hast. Die Antwort ist ja glaube ich, dass die Alpen Naturgegeben die letzten Jahrhunderte ein Schutzraum waren, wo wenig Eingriff durch den Menschen noch stattgefunden hat und so mehr wir jetzt quasi das auch aufgeben, desto mehr entsteht quasi auch dieser Schutzraum für Artenvielfalt weniger. Ich meine, das hat man ja innerdeutsch auch mit so Aspekten wie dem grünen Band, wo man versucht hat in Deutschland auch so Schutzräume nicht im Alpenraum, sondern in der Mitte Deutschlands zu erhalten. Und Alpen sind quasi der Alpenraum, der natürliche Schutzraum und jeder Eingriff auch zu erneuerbaren Energie sind da tendenziell ein Problem. So das wär jetzt so meine Interpretation oder Ergänzung, ich hätte eine Frage noch bevor wir so langsam zum Abschluss kommen oder Richtung Tal wandern. Wir sind ja als DAV ja auch nicht alleine. Vor allem gehören uns ja auch die ganzen Hütten nicht alleine oder auch die ganze Infrastruktur. Wie arbeiten wir denn mit den anderen alpinen Verbänden zusammen, dass wir quasi dieses Ziel, Klimaschutz, dieses Thema Konfliktfeld, erneuerbare Energien und Berg quasi wie arbeiten wir da mit ÖAV, AVS und anderen alpinen Verbänden zusammen?
Roland: Ja, wir sind tatsächlich nicht allein im Gebirge, und das kommt manchmal ein bisschen zu kurz, dass wir auch uns immer mit der Teilbevölkerung arrangieren müssen, weil ohne oder gegen die Teilbevölkerung macht das wenig Sinn und wir sind, das dürfen wir nicht vergessen, zumindest in Österreich sind mehr Gäste und auch wenn man dort eigenen Grundbesitz haben, dann sind wir halt doch Deutsche in einem in einem anderen Land und das lässt man uns auch manchmal spüren. Wichtig, und das ist auch wirklich traditionell bewährt, ist die Zusammenarbeit mit dem Alpenverein Südtirol und dem Österreichischen Alpenverein. Wir haben die gleichen Grund- und Wertevorstellungen über den Naturschutz und über die Art und Weise, wie wir mit den Bergen umgehen und was uns die Berge bedeutet. Wir haben unterschiedliche Wege dorthin. Sieht man bei beim Klimaschutz. Wir haben ein klares Klimaschutzziel 2030 Klimaneutralität, so hat der Österreichische Alpenverein nicht formuliert, der geht nicht über die Bilanzen dorthin, sondern durch Maßnahmen, ähnlich wie die Maßnahmen der Alpenverein Südtirol, der sagt, mein Hausberg, wo er wirklich hervorheben möchte, dass ich wohnortnah zum Bergsteigen gehe und nicht stundenlang mit dem Auto durch die Gegend fahre, also unterschiedliche Vorgehensweise, gleiche Ziele. Und da stimmen wir uns ab. Wir haben ja auch ein gemeinsames Papier. Respekt für die Alpen heißt eigentlich auch Respekt für die Natur. Und wir haben uns auch seit letztem Jahr wieder da enger verbündet, was gemeinsame Maßnahmen anbelangt. Im nächsten Jahr haben wir eine große Veranstaltung gemacht auf dem Selayoch und gegen den brutalen Verkehr und gegen die anhaltende Naturzerstörung mit neuen Seilbahnen zu demonstrieren, aufmerksam zu machen. Ich glaube, das war ganz gut. Das kam sicherlich. Bei dem anderen auch so an, wie wir es gemeint haben. In diesem Jahr wollen wir gegen die geplante Erschließung der Weißseespitze auch im Kaunertal vorgehen, wo wir sagen, das sind alle rote Linien, die wir als Bergsteigerverband noch tolerieren können, überschritten. Da gehen wir Hand in Hand und haben die gleichen Vorstellungen. Und die gleichen Ziele. Und da finden wir auch, was die operativen Möglichkeiten anbelangt, dann gemeinsam vor Ort vertreten.
Ella: Ist das schon mal schön zu hören, dass da grundsätzlich irgendwie so in diese Richtung ein allgemeiner Konsens besteht gerade. Grade auch, weil der Alpenraum ja einer ist, wo man sich einfach so total viele Partien mitmischen und man sich einig sein muss und sich auch abstimmen muss mit anderen Verbänden, mit anderen, ja Gruppen, um überhaupt was erreichen zu können in diesem Raum. Von dem Her schön zu hören, dass du das so beschreibst. Ja, wir haben schon jetzt über mehrere Themen die Runden gedreht und ich würde sagen, so langsam kommen wir zum Abschluss. Wir haben aber noch eine Frage, und zwar haben wir seit dieser Folge ein Gipfelbuch bei uns im Jugendraum liegen, in das sich jeder unserer Gäste eintragen darf und deshalb an dich die Frage, was möchtest du uns in unser Gipfelbuch schreiben, was möchtest du uns mitgeben?
Roland: Ich bin kein wirklich guter Gipfelbuchträger. Ich hab für viele Sprüche gelesen, aber ich würde es vielleicht mal so sagen. Der jetzt oder der gerade erreichte Gipfel, der ist herrlich. Aber vielleicht das Schönste hier oben ist der Blick auf die noch vor uns liegenden Wege und Gipfel. Der Blick in die Zukunft. Und lass uns diesen Weg doch gemeinsam gestalten.
Ella: Das ist ein sehr, sehr schöner Abschlusssatz.
Roland: Weiß ich nicht, ob das wirklich ein guter Gipfelbuch ist. Aber das zeigt auch ein bisschen die Sehnsucht, wenn man auf dem Gipfel steht. Das weiß nicht, wie es euch geht, aber dann sieht man so viele andere Wege und Gipfel, dass die Sehnsucht einfach überhand gewinnt und sagt, lass uns gleich das nächste wieder angehen. So irgendwie.
Ella: Wird ja auch langweilig machen, wenn es zu Ende wäre auf dem Gipfel, den man gerade erreicht hat.
Roland: Ja genau.
Raoul: Gut, dann danke dir für das Gespräch.
Roland: Ja, danke euch, für eure Geduld.
Raoul: Und all den, die uns zugehört haben und dementsprechend uns allen noch ein paar gute Touren dieses Jahr. Das Jahr ist ja noch neu und wir sehen und hören uns dann in der nächsten Folge und danke dir, Roland da.