1. bis 3. März 2024
Auf ins nächste Föhn-Wochenende
29.02.2024, 15:12 Uhr
Leider haben die Schneefälle vom letzten Wochenende die maue Situation am Alpenrand nicht wesentlich verbessert. Im Gegensatz dazu ist am Alpenhauptkamm eine satte Ladung Neuschnee heruntergekommen.
Schneesituation
Am Deutschen Alpenrand, wo oberhalb von ca. 1200 m zwischen 15 cm und 30 cm Schnee fiel, sind weiterhin nur Skitouren von hochgelegenen Ausgangspunkten, wie am Spitzingsee oder im Allgäu möglich, wobei Südhänge auch in höheren Lagen schon wieder ausgeapert sein können. Oberhalb von ca. 1600 m liegt hingegen eine solide Altschneedecke.
Richtig viel Schnee gab es am Alpenhauptkamm, wo in den Stubaier Alpen und in den Hohen Tauern bis zu 60 cm Neuschnee von Donnerstag bis Freitag herunter kamen. Im Südtiroler Fassatal waren es sogar 110 m cm. Südlich des Hauptkamms hielten die Schneefälle bis zur Wochenmitte an. So fielen seit Donnerstag in sechs Tagen am Schweizer Alpenhauptkamm vom Rheinwald- bis ins Bernina-Gebiet lokal bis zu 150 cm Schnee.
Dementsprechend gut eingeschneit sind in diesem Winter die Spaltenzonen der Gletscher.
Lawinensituation
Im Vergleich zum vergangenen Wochenende, wo in weiten Teilen des Alpenhauptkamms eine große Lawinengefahr herrschte und allein in Tirol 31 Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung gemeldet wurden, hat sich die Situation entspannt.
So wurde für den heutigen Donnerstag in Bayern eine geringe Lawinengefahr ausgegeben. In Vorarlberg, in Tirol und im Bundesland Salzburg gilt mit Stufe 2 eine mäßige Lawinengefahr. Am Schweizer Alpenhauptkamm und in großen Teilen Südtirols herrscht allerdings eine erhebliche Lawinengefahr.
Hauptproblem sind dort störanfällige Triebschneeansammlungen in Hängen oberhalb von ca. 2200 der Expositionen West- über Nord bis Ost. Sie sind teils überschneit und nur schwierig erkennbar. Zudem sind unterhalb von 2600 m feuchte Lockerschneelawinen, sowie Gleitschneelawinen möglich.
Mit etwas Neuschnee kann die Gefahr von trockenen Lawinen zum Wochenende hin etwas ansteigen. Gleitschneelawinen sind weiterhin möglich.
Wochenendwetter
Die höheren Berg der Ostalpen stecken am Freitag in Wolken und am Vormittag regnet und schneit es im Westen zeitweise leicht, nachmittags überall mit Schwerpunkt Alpenhauptkamm. Die Schneefallgrenze liegt bei 1200m im Norden und bei 1700m im Süden. Die Neuschneemengen sind nicht ergiebig.
Mit Südföhn setzt sich am Samstag entlang der Alpennordseite zunehmend sonniges und trockenes Wetter durch. Im Süden bleiben die vorherrschenden Luftmassen feuchter. Die Schneefallgrenze liegt dort bei 1600 Meter. In 2000 m liegt die Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt, bei mäßigem bis starken Wind aus Südwest.
Auch am Sonntag ist es an der Alpennordseite mit starkem Südföhn trocken und teils sonnig, teils bewölkt. Nullgradgrenze liegt von Süd nach Nord bei 1500 m bzw. 2200 m. Es weht starker bis stürmischer Südwind. Auf der Alpensüdseite ist es wolkenverhangen und nass.
In den Westalpen gibt es den gleichen Süd-Nord-Kontrast, wobei bis Sonntagabend vom Gran Paradiso über die Monate Rosa bis zum Gotthardmassiv 1,5 bis 2 Meter Neuschnee möglich sind!
Fazit
Auch am kommenden Wochenende machen Skitouren nördlich des Alpenhauptkamms (zum Beispiel in den Tuxern oder den Kitzbüheler Alpen am meisten Sinn. Denn dort liegt ab ca. 1200 m nordseitig meist genug Schnee. Zumindest dann wenn der untere Teil der Abfahrt auf Forststraßen erfolgt. Zudem dürfte dort das Wetter auch ganz ok sein.
Am Alpenhauptkamm wird es hingegen wieder sehr wolkig und auch niederschlagsreich, was die Lawinengefahr dort wohl wieder erhöhen wird.
Und in Sachen Bayerische Alpen lautet das Mantra dieses Winters: Skitouren sind, wenn überhaupt nur von sehr hoch gelegenen Ausgangspunkten aus möglich.